Pfalz Germersheim ist eine „Gestalter“-Stadt

Germersheim ist eine „Gestalter-Stadt“. Das besagt die aktuelle Bertelsmann-Studie, die unter dem Titel „Kulturelle Vielfalt in Städten; Fakten-Positionen-Strategien“ die Situation in verschiedenen Städten im gesamten Bundesgebiet untersucht hat. Sie bezeichnet Germersheim als ein Beispiel für ein gelingendes Miteinander der Kulturen.
Mit der Studie (Link zum PDF auf der Seite der Bertelsmann-Stiftung), die Prof. Dr. Felicitas Hillmann und Hendrikje Alpermann am Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung in Kooperation mit der TU Berlin für die Bertelsmann-Stiftung durchgeführt haben, sollte erkundet werden, wie die Situation in Städten hinsichtlich des Umgangs mit kultureller Vielfalt ist, vor welchen Herausforderungen die Städte stehen und mit welchen Strategien sie diesen begegnen.

Top-Städte heißen „Magneten“

Die Studie unterscheidet anhand der Faktoren migrationsbedingte Vielfalt, wirtschaftliche Lage, demografische Entwicklung und Erfahrung mit Zuwanderung sechs Stadttypen: Magnete, Gestalter, Solide, Ambivalente, Nachholer und Unerfahrene.
Die Verfasserinnen bieten darin einen Blick auf die Situation in Deutschland und machen deutlich, dass es Gestaltungsbedarf auf der lokalen Ebene gibt – vor allem aber auch einiges an Gestaltungsmöglichkeiten. Die Bertelsmann-Stiftung als Auftraggeber der Studie zieht das Fazit: Das Zusammenleben in Vielfalt kann gelingen, wenn Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und das Miteinander aktiv mitzugestalten.

Integration als „Endlos-Aufgabe“

„Das haben wir in Germersheim in den vergangenen Jahren getan“, kommentiert der Germersheimer Bürgermeister Marcus Schaile die Studie. Doch der Prozess müsse weitergeführt werden und „die Anstrengungen dürften deshalb noch lange nicht aufhören“. Laut der Bertelsmann-Studie sind die Germersheimer recht gut aufgestellt und haben sich deshalb das Prädikat „Gestalter“ erarbeitet.

Grunddaten der Studie

Germersheim gilt als wachsende Mittelstadt und Universitätsstandort, jährliches durchschnittliches Wachstum 2010 bis 2015: 0,66 Prozent. Wanderungssaldo: 3,56 pro 1000 Einwohner (= 3,56 mehr Zuzüge als Wegzüge 2011 bis 2015). Von den 20.000 Einwohnern haben 54 Prozent einen Migrationshintergrund (Zensus 2011). Arbeitslosigkeit 2014: 7,1 Prozent je 1000 Einwohner im arbeitsfähigen Alter.