Pfalz Frankenthal: Herkunft der Knochen weiter unklar

Direkt unter dem Betonfundament der alten Turnhalle des Karolinen-Gymnasiums stießen Arbeiter am Mittwoch auf menschliche Skelet
Direkt unter dem Betonfundament der alten Turnhalle des Karolinen-Gymnasiums stießen Arbeiter am Mittwoch auf menschliche Skelette und Mauerreste.

Bei Abrissarbeiten an einer maroden Schulsporthalle waren am Mittwochvormittag in Frankenthal menschliche Skelette und Mauerreste gefunden worden. Woher diese stammen, soll weiter untersucht werden. Grundsätzlich kommen für die Fundstelle nahe der beiden Frankenthaler Gymnasien mindestens drei historische Bauwerke in Frage, sagte Landesarchäologe David Hissnauer am Donnerstag auf Nachfrage: die Klosteranlage Klein-Frankenthal aus dem 12. Jahrhundert, der südliche Abschluss der ursprünglichen Festung Frankenthal und die Kreis-Heil- und Pflegeanstalt, von 1933 bis 1945 Teil der NS-Psychiatrie und deren sogenannten Euthanasieprogramms. Zur näheren Eingrenzung seien jedoch weitere Untersuchungen notwendig.

Arbeiten an Sporthalle ruhen derzeit



Überrascht waren die Experten aus Speyer von den Funden am Mittwoch nicht. Es sei klar gewesen, dass die alte Turnhalle des Karolinen-Gymnasiums auf historisch bedeutsamem Boden stand. Für das Fundament habe man in den 1950er-Jahren eine Grube ausgehoben und anschließend mit dem Aushub wieder verfüllt. Ob der Bau der geplanten Sporthalle tangiert sei, lasse sich derzeit nicht sagen. Die Arbeiten ruhen bis zum Abschluss der archäologischen Untersuchungen auf unbestimmte Zeit.

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