Pfalz Digitale Helfer für den Rettungsdienst

Im Notfall schnell unterwegs: Der Notarzt-BMW der DRK-Rettungswache Germersheim. Am Unfallort mit mehreren Verletzten herrscht d
Im Notfall schnell unterwegs: Der Notarzt-BMW der DRK-Rettungswache Germersheim. Am Unfallort mit mehreren Verletzten herrscht dagegen noch Pappkärtchentechnologie. Archivfoto: Iversen

„Rescue Wave“ heiß der neue digitale Helfer des Rettungsdienstes. Dieses Gerät soll die alte Einteilung der Verletzungsgrade bei Opfern von Massenunfällen oder Naturkatastrophen ersetzen und für schnellere und gezieltere Hilfe sorgen. Um die Bedeutung der Neuerung besser einordnen zu können, erklärte der Sprecher der Leitenden Notärzte im Landkreis Germersheim, Matthias Wölfel, zunächst einmal den Status Quo: „Die Ersthelfer hängen den Verletzten sogenannte Sichtungskarten um. Die haben verschiedene Farben: Rot für Lebensgefahr, Gelb für schwere Verletzungen die noch nicht akut lebensbedrohlich sind und so weiter. Auf diese Karten schreibt der Ersthelfer den Namen, die Verletzungen und noch einige andere Daten.“

Chaosphase stellt Retter vor Probleme



Je nach Art und Schwere der Verletzungen müssten die Verletzten in verschiedene Kliniken gebracht werden. Die Kliniken wiederum seien unterschiedlich stark ausgelastet und hätten verschiedene Spezialisierungen. Obendrein seien mit Feuerwehr, Polizei und Notärzten Helfer aus verschiedenen Institutionen vor Ort, die sich alle über Funk miteinander absprechen müssen. Bei all diesen Faktoren ist es nicht verwunderlich, dass die Bewältigung der ersten Rettungsphase, der sogenannten Chaosphase, die Retter vor große Probleme stellt. Und alles fußt auf dem System der Sichtungskarten.

GPS und QR-Code sortieren Opfer



Beim Rescue Wave-System werden sogenannte „Knoten“ an die Verletzten verteilt. Die kleinen Kästchen haben einen Knopf, den man je nach Verletzungsgrad auf verschiedene Farben einstellen kann. Viel wichtiger sind aber das eingebaute GPS und der QR-Code. Der Ersthelfer kann diesen einscannen und auf einem Tablet alle wichtigen Informationen eingeben. Die Rettungsleitung bekommt so einen schnelleren und besseren Überblick: Wo befinden sich die Verletzten? Welche Behandlung brauchen sie? Wo müssen sie hin?
Entwickelt wird Rescue Wave bei ITK Engeneering in Rülzheim zusammen mit Vomatec in Bad Kreuznach und gilt nach zweijähriger Testphase als einsetzbar.

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