Pfalz Deponie-Unglück in Heßheim: Ermittler nehmen 1000-Liter-Tank unter die Lupe

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Vor drei Monaten starben bei einem Unfall zwei Arbeiter im Sondermüll-Zwischenlager der Firma Süd-Müll in Heßheim.

Drei Monate nach dem tödlichen Unfall im Sondermüll-Zwischenlager der Firma Süd-Müll in Heßheim (Rhein-Pfalz-Kreis) tappen die Behörden bei der Ursachensuche immer noch im Dunkeln. Inzwischen gibt es eine neue Spur. Wie Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Mittwoch im Umweltausschuss des Landtags berichtete, ist die Gewerbeaufsicht bei Kontrollen des Süd-Müll-Betriebs auf ein zuvor unbeachtetes Behältnis aufmerksam geworden. Die Fachleute schließen nicht aus, dass aus diesem Tank Stoffe entwichen sein und den Tod zweier Mitarbeiter verursacht haben könnten. Dies werde nun untersucht. Den Angaben des Ministeriums zufolge handelt es sich um einen Kunststofftank mit 1000 Liter Fassungsvermögen. Herkunft und Inhalt des Tanks würden vertraulich behandelt. Weitere Behälter dieser Art und gleichen Inhalts seien auf dem Gelände nicht gefunden worden.

Behälter kamen wohl aus Worms

Bisher ist die Staatsanwaltschaft davon ausgegangen, dass die beiden Mitarbeiter durch Dämpfe vergiftet wurden, nachdem sie zwei kleinere Behälter geöffnet hatten. Wie sich die hochtoxischen Gase bilden konnten, ist jedoch unklar. Laut Etikett kamen die Behälter vom Chemieunternehmen Evonik in Worms und sollten nur wässrige Säureabfälle enthalten. Die Gerichtsmedizin in Mainz konnte die Todesursachen nicht vollständig klären. Die Staatsanwaltschaft hat Experten der Landeskriminalämter in Mainz und Berlin eingeschaltet. CDU-Fraktionschef Christian Baldauf, zu dessen Wahlkreis Heßheim gehört, forderte nach der Ausschusssitzung die lückenlose Untersuchung der neuen Spur bis spätestens 5. Dezember. An diesem Tag gibt es auf Druck von Deponie-Gegnern in Heßheim eine Informationsveranstaltung, bei der auch Vertreter des Ministeriums erwartet werden.

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