Pfalz Coronavirus: Auch Wachenheimer Schulen geschlossen

Die Grundschule und die Gesamtschule in Wachenheim bleiben eine Woche zu.
Die Grundschule und die Gesamtschule in Wachenheim bleiben eine Woche zu. Foto: Franck

Nach der Wachenheimer Kindertagesstätte Pusteblume werden auch die Grundschule „An der Wachtenburg“ sowie der Wachenheimer Standort der Integrierten Gesamtschule Deidesheim/Wachenheim (IGS) geschlossen. Das hat Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) mitgeteilt.

Wie Ihlenfeld sagte, gibt es im Lehrerkollegium der IGS einen bestätigten Fall einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Der Lehrer sei vor allem in Wachenheim eingesetzt worden. Daher habe man nach Rücksprache mit dem Bildungsministerium und der Schulleitung entschieden, den Standort Deidesheim nicht zu schließen, informierte Silke Basenach, Leiterin des Gesundheitsamts in Neustadt. Die Wachenheimer Grundschule werde vorsorglich geschlossen, da sie sich im selben Gebäude wie die IGS befindet. Anders als die Kita, die voraussichtlich insgesamt zwei Wochen geschlossen ist, werden die Schulen vorerst nur für eine Woche zu bleiben. Dies sei „medizinisch begründet“, so Basenach. Ebenfalls geschlossen bleibt laut Website der Verbandsgemeinde der Hort in Wachenheim.

Die Schulleitung der IGS erstelle eine Liste, mit deren Hilfe das Infektionsrisiko für die einzelnen Schüler bewertet werde. Das Gesundheitsamt orientiert sich dabei an der Kategorisierung des Robert-Koch-Instituts (RKI): Schüler, Lehrer und Sekretariatsmitarbeiter der Schulen, die dabei in Kategorie I fallen, würden unter häusliche Quarantäne gemäß Paragraf 30 des Infektionsschutzgesetzes gestellt, kündigte Basenach an. Das bedeutet, dass sie in häuslicher Umgebung bleiben müssen. Auch das Messen der Körpertemperatur und das Führen eines Gesundheitsprotokolls sind vorgeschrieben.

Kontakt minimieren

Zu Kategorie I mit „höherem Infektionsrisiko“ zählen die RKI-Experten Menschen „mit kumulativ mindestens 15-minütigem Gesichts- (face-to-face) Kontakt mit einer positiv getesteten Person, zum Beispiel im Rahmen eines Gesprächs. Dazu gehören etwa Personen aus Lebensgemeinschaften im selben Haushalt.“ Auch Menschen mit direktem Kontakt zu Sekreten oder Körperflüssigkeiten etwa durch Küssen oder Anniesen gehören dieser Kategorie mit höherem Infektionsrisiko an.

Schüler, Lehrer und Sekretärinnen der Schule mit geringerem Infektionsrisiko werde ebenfalls nahe gelegt, in häuslicher Umgebung zu bleiben und den Kontakt mit Außenstehenden zu minimieren, sagt Basenach. Die Einstufung und die Information der Betroffenen werde „zeitnah“ erfolgen, kündigte Basenach an.

Wie Landrat Ihlenfeld sagte, habe sich der Lehrer nicht „im Wachenheimer Kontext“ mit dem Coronavirus infiziert.

In Wachenheim wurden am Samstag zwei weitere Fälle von Erkrankungen mit dem Coronavirus bestätigt. Dabei handelt es sich um Familienangehörige der Frau, bei der die Erkrankung am Mittwoch nachgewiesen wurde. Als Reaktion auf die neuen Fälle werden alle Menschen, „die direkten Kontakt mit einer positiv getesteten Person hatten“, unter häusliche Quarantäne gemäß Paragraf 30 des Infektionsschutzgesetzes gestellt, wie Gesundheitsamtsleiterin Basenach sagte.

Kita: 160 Kinder betroffen

Dabei geht es um die etwa 160 Kinder aus der Kindertagesstätte Pusteblume in Wachenheim, das Kita-Personal sowie Personen aus dem direkten Umfeld der positiv getesteten Menschen. Wie Landrat Ihlenfeld sagte, handelt es sich insgesamt um etwa 180 Personen. Die Maßnahme sei mit dem Land abgestimmt, gelte aber nur für die Kinder und das Kita-Personal, nicht aber für die Eltern und weitere Angehörige der Kinder.

Bei der Wachenheimer Familie zeigten sich laut Basenach „keine schweren Krankheitsverläufe“ und der IGS-Lehrer sei auf dem Wege der Besserung. Er ist ebenfalls zu Hause.

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