KAMMERMUSIK: Jens Peter Maintz gastiert in Kirchheimbolanden Grüße des Südens

Cellist von Weltruf: Jens Peter Maintz.
Cellist von Weltruf: Jens Peter Maintz.

„Spanischer Frühling“ ist ein Konzert überschrieben, das mit Jens Peter Maintz einen der renommiertesten deutschen Cellisten nach Kirchheimbolanden führt. Mit jungen Virtuosen der Villa Musica spielt er in der Stadthalle Werke von Claude Debussy, Gabriel Fauré und Joaquin Turina.

Jens Peter Maintz, viele Jahre erster Solo-Cellist des Deutschen Symphonie-Orchesters und Celloprofessor in Berlin, hat für das Konzert Werke aus Spanien und Frankreich ausgesucht, die zwischen 1880 und 1935 entstanden sind. Es ist die Zeit, in der sich in Spanien mit Komponisten wie Manuel de Falla (1876-1946), Isaak Albeniz (1860-1909), Enrique Granados (1867-1916) und eben Joaquin Turina (1882-1949) ein modern getönter, kraftvoller Nationalstil bildet, der aufhorchen ließ. Das Klavierquartett Joaquin Turinas (1932) – Gitarristen hat er mit seinem ikonischen „Fandanguillo“, einem seiner bekanntesten Stücke, ein Meisterwerk ins Standard-Repertoire geschrieben – wird dabei dem Konzerttitel am weitesten gerecht. Die Komposition glüht stellenweise in iberischem Temperament, lässt spannungsgeladen andalusische Melodien und Rhythmen aufleuchten.

Auch in den beiden anderen Werken finden sich iberische Bezüge, jedoch ist ihr Charakter sehr viel stärker von französischer Spätromantik und Impressionismus geprägt. Gabriel Fauré (1845-1924), in Pamiers am Fuße der Pyrenäen und somit nah an der Grenze zu Spanien geboren, „hat den ganzen Zauber seiner Heimat ins Paris der Impressionisten getragen – in seinem hinreißend schönen ersten Klavierquartett“ (1880), heißt es in der Ankündigung des motivisch reichen, gut halbstündigen Werks, das enorme Intensität und Bewegtheit birgt. Hinreißend das luftige Scherzo mit den perlenden Pianoläufen über hingetupften Pizzicati. Das folgende zarte und innige Adagio wird dem Besten zugerechnet, das Fouré in seiner frühen Schaffensphase hervorgebracht hat.

Die Cellosonate (1915) des Parisers Debussy hat spanische Anklänge, insbesondere im 2. Satz, gilt aber eher als Verbeugung vorm französischen Barock, vor Rameau und Couperin, und das im Reichtum der impressionistischen Musiksprache Debussys, voller chromatischer Läufe und schillernder Klangbilder.

Mit Jens Peter Maintz musizieren Chiara Sannicandro (Violine), Carla Usberti (Viola) und Knut Hanssen (Klavier).

Info

»Spanischer Frühling« – Kammerkonzert: So 24.3., 18 Uhr, Kirchheimbolanden, Stadthalle an der Orangerie, Tickets: reservix.de

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