Festival des deutschen Films Gemeinsam mitfiebern, lachen, leiden und genießen auf der Ludwigshafener Parkinsel

Stimmungsvoll am Ufer: Filmfestival am Rhein.
Stimmungsvoll am Ufer: Filmfestival am Rhein.

Denkt man an ein Filmfestival, denkt man an ein Treffen von Experten, Schauspielern, Fachpresse und Cineasten. Doch das Festival des deutschen Films auf der Parkinsel in Ludwigshafen bietet mehr:

Treffpunkt für alle Menschen

Von der Gute-Nacht-Geschichte am Kinderbett hin zu den Episoden, die das Leben schreibt, von der Komödie hin zu Krimis, ausgezeichneten Kinderfilmen, Jugenddramen, großen Literaturverfilmungen und schwierigen Schicksalen aus aller Welt soll das Festival ein Treffpunkt für alle Menschen sein, die Zeit miteinander verbringen und die in Filmen inszenierten Geschichten gemeinsam erleben möchten. Sie drehen sich um die Liebe, die Suche nach dem Glück, Familienbande, die Kunst oder das Leben, harte Wirklichkeiten und menschliche Stärken, Verbrechen und Lebensweisheiten. Für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein.

Neues Verbrechen: „Tatort: Borowski und die Wiedergänger“ mit Axel Milberg erstmals am 24.8., 18.15 Uhr.
Neues Verbrechen: »Tatort: Borowski und die Wiedergänger« mit Axel Milberg erstmals am 24.8., 18.15 Uhr.
Wunderschöne Kulisse

Vor der wunderschönen Kulisse der Parkinsel lässt es sich stimmungsvoll gemeinsam mitfiebern, lachen, leiden, um beim Essen und Trinken an der Uferpromenade das Gesehene Revue passieren zu lassen.

Eröffnungsfilm „Gäste zum Essen“

Ums gemeinsame Tafeln geht es auch gleich beim Eröffnungsfilm „Gäste zum Essen“ mit Josefine Preuß, Neda Rahmanian, Matthias Koeberlin und Hannah Schiller, in dem beim Abendessen der gut situierten Familie der Tochter mit der ihres Freundes aus der Unterschicht Welten aufeinanderprallen. Lebenslügen werden offenbar, doch am Ende des Tages wird das Menschliche siegen. Der Film läuft unter Anwesenheit des Filmteams erstmals am Mi 23.8., 19.30 Uhr. Neben weiteren 35 Filmen geht er für den Rheingold-Publikumspreis in den Wettbewerb. Ebenfalls nominiert für den Publikumspreis ist das Drama „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ von Emily Atef um eine Liebe in Thüringen in der Zeit der Wende (Sa 26.8., 20.30 Uhr).

Vier Tatortpremieren

Der „Tatort“, die Kultkrimireihe, die Woche für Woche – von der großen Sommerpause abgesehen – den Sonntagabend in vielen deutschen Wohnzimmern bestimmt, erfährt im großen Kinozelt auch mal ein anderes Erleben der menschlichen Abgründe, die

von Kommissarinnen und Kommissaren mal witzig, mal schräg, im Team oder im Alleingang entlarvt werden. Vier neue Fälle feiern hier ihre Premiere: aus Münster „Der Mann, der in den Dschungel fiel“ mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers (So 3.9., 18.15 Uhr), aus Ludwigshafen „Avatar“ mit Ulrike Folkerts und Lisa Bitter (Di 5.9., 18.15 Uhr), aus Kiel „Borowski und der Wiedergänger“ mit Axel Milberg und Almila Bagriacik (Do 24.8., 18.15 Uhr) und aus Wiesbaden „Murot und das Paradies“ mit Ulrich Tukur (So 27.8., 18.15 Uhr). Mit ein bisschen Glück kann man den Ermittlern persönlich begegnen.

Preisverleihungen

Viele haben ihr Kommen zugesagt, darunter auch Axel Milberg, dem am Do 24.8. der Preis für Schauspielkunst verliehen wird. Ob in der Figur des kauzigen, hintersinnigen Kommissars oder in der des drögen Finanzbeamten im Bundschuh-Universum sowie in vielen weiteren Filmrollen gehöre er zu den ganz großen deutschen Schauspielern, heißt es in der Begründung.

Fabelhafte Welt: „Was man von hier aus sehen kann“ mit Luna Wedler und Hund Alaska am Mo 28.8., 21 Uhr.
Fabelhafte Welt: »Was man von hier aus sehen kann« mit Luna Wedler und Hund Alaska am Mo 28.8., 21 Uhr.

Justus von Dohnányi wird für die große Bandbreite seines schauspielerischen Könnens am Mi 6.9. ausgezeichnet. Zu erleben ist er in mehreren unterschiedlichen Rollen, etwa in „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ als Rechtsanwalt der Familie Reemtsma, herrlich überdreht in „Der Nachname“ und schließlich in „2 Freunde“, einem Kammerspiel um eine Männerfreundschaft. Der Drehbuchpreis geht an Dorothee Schön, der Regiepreis an Thomas Stuber. Sein Film „Die stillen Trabanten“ mit Martina Gedeck läuft ab 2. September.

Neues Glück: „Der Nachname“ am 24.8., 19 Uhr.
Neues Glück: »Der Nachname« am 24.8., 19 Uhr.

Weinprobe zum Finale

Was wäre Genuss in der Pfalz ohne den Wein? So wird es zum Finale einen passenden Film und eine große Weinprobe in der Lounge geben.

Kinderfilmfest: Beflügelndes Kinoerlebnis

Seit Jahren kommt auch der Nachwuchs auf dem Festival des deutschen Films in Ludwigshafen auf seine Kosten. Rolf-Rüdiger Hamacher hat das Programm 2023 sorgfältig zusammengestellt. Der Eintrittspreis beträgt lediglich fünf Euro pro Person.

Für kleine Kinder, sozusagen Kinoanfänger, krabbelt „Die Kleine Spinne Lilly Webster“ auf die Leinwand der Parkinsel (Mi 30. 8., So 3.9., Di 5.9., alle 11 Uhr, Zeltkino C, Altersempfehlung: ab 4 Jahren, 65 Minuten). Der Film erzählt von der abenteuerlustigen Spinne Lilly, die mit ihrer Familie im Maschinenraum eines Aufzuges lebt. Als Lilly ein Menschenkind kennenlernt, „entdecken die beiden schließlich das Geheimnis der Freundschaft“ (Ankündigung). „Die Kleine Spinne Lilly Webster“ wurde als Mischung aus Animations- und Realfilm umgesetzt.

Auch für ältere Kinder und Jugendliche sind auf der Parkinsel Leinwand-Erlebnisse möglich: Einen liebevollen Blick wirft der Kinofilm „Himbeeren mit Senf“ auf die Gefühlswelt einer 13-Jährigen, die eine ungewöhnliche Gabe besitzt. Schmetterlinge im Bauch bringen Meeri nicht nur bildlich, sondern tatsächlich zum Schweben. Und so hebt sie ab, wenn der 16-jährige Rocco in der Nähe ist ...

Märchenhaftes Talent: Meeri (Leni Deschner) hebt manchmal vom Boden ab.
Märchenhaftes Talent: Meeri (Leni Deschner) hebt manchmal vom Boden ab.

Doch nicht nur (unerwiderte) Liebe spielt in Meeris jungem Leben eine Rolle, sondern auch Trauer. Sie vermisst ihre verstorbene Mutter. Berührungsängste mit der Welt der Toten hat Meeri als Tochter eines Bestatters aber nicht: Sie legt diesen sogar Briefe an ihre Mutter in die Särge. Ihr Vater, dem die Kinder (fast) jede neue Bekannte verscheuchen, Meeris Bruder sowie ihre beste Freundin haben auch so ihre Probleme. Zum Glück gibt es in „Himbeeren mit Senf“ aber noch die Himbeeren pflückende und Hühner züchtende Oma ... Im Festivalprogramm heißt es, der humorvolle wie phantastische Film setze sich „liebevoll und kindgerecht mit Themen wie Trauer und Tod, aber auch der Pubertät anhand der starken Hauptperson auseinander“.

Rolf-Rüdiger Hamacher empfiehlt „Himbeeren mit Senf“ für junge Leute ab 10 Jahren oder älter (FSK-Freigabe ab 6) – zu sehen in Ludwigshafen an drei Terminen: Do 24.8., Fr 1.9., Sa 9.9. (jeweils 11 Uhr, Zeltkino C).

„Lucy ist jetzt Gangster“: Die Musterschülerin will von Tristan lernen.
»Lucy ist jetzt Gangster«: Die Musterschülerin will von Tristan lernen.

Neben weiteren Filmen hat es auch „Lucy ist jetzt Gangster“ ins Ludwigshafener Festival-Programm geschafft: Dieser Film erzählt von einem Mädchen, das versucht, die Eisdiele seiner Eltern zu retten (Do 31.8., Sa 2.9., Fr 8.9., jeweils 11 Uhr, Zeltkino C). Regisseur Till Endemann hat mit „Lucy“ eine Art von Gaunerkomödie für Grundschulkinder geschaffen: Die zehnjährige Musterschülerin tut sich mit dem lässigen Tristan zusammen, gemeinsam wollen sie eine Bank überfallen ... Der Film nehme die Sorgen seiner Protagonisten ernst, verliere „darüber aber nie seinen märchenhaften Touch“, heißt es im Festivalprogramm (Filmfestival-Empfehlung: ab 8 Jahre oder älter, FSK: freigegeben ab 6).ms

Info:


Festival des deutschen Films: 23. August bis 10. September, Parkinsel Ludwigshafen, Info, Filme, Programm: www.fflu.de, Tickets: tickets.fflu.de

Kinderfilmfest beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen, Parkinsel: neben privaten Besuchen von Erwachsenen mit Kindern sind auch Gruppenanmeldungen möglich – diese melden sich unter Telefon 0621 95304445 oder per E-Mail unter service@fflu.de an; Gesamt-Programm im Internet: www.festival-des-deutschen-films.de

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