Rock-Album „Eerie Monsters“ von All my Shadows mit Andy Kuntz und den Lill-Brüdern von Vanden Plas

Sideproject von Vanden Plas aus Kaiserslautern (v.li.): Markus Teske, Andy Kuntz, Stephan Lill, Franky R. und Andreas Lill.
Sideproject von Vanden Plas aus Kaiserslautern (v.li.): Markus Teske, Andy Kuntz, Stephan Lill, Franky R. und Andreas Lill.

In fantastische, gruselige Welten entführen die Songs auf „Eerie Monsters“, gegossen in melodische Hardrock-Hymnen mit Metal-Basis. Dahinter stehen Sänger Andy Kuntz, Gitarrist Stephan und Drummer Andreas Lill von Vanden Plas.

Die Band ist jedoch eine andere und geht mit dem Sideproject auch gezielt andere Wege: Bei All My Shadows sind noch Keyboarder Markus Teske, der seit 2002 alle CD-Produktionen von Vanden Plas abgemischt hat, und Bassist Franky R. aus Neunkirchen mit im Boot, der unter anderem zur Band von Ex-Scorpions-Gitarrist Michael Schenker gehört hat.

Hommage an Whitesnake, Dokken und Co.

Ursprung des Projekts, das zunächst mit unterschiedlichen Sängern geplant war, sind Stücke von Gitarrist Lill, die für Vanden Plas verworfen wurden: „Beim Komponieren entstehen immer wieder auch Lieder, die den Geist der 1980er atmen“, erzählt er. Als großer Fan von Bands dieser Ära – wie Whitesnake, Ozzy Osbourne oder auch Dokken – schlage sein Herz immer noch für Musik jener Zeit. All My Shadows transferiere diesen Stil in die Moderne. „Handgemachter Hardrock mit einer kraftvollen Produktion, gespickt mit modernen musikalischen Elementen“, beschreibt Lill das Ergebnis.

Dunkelbunte Aura im Bandnamen angedeutet

Der Bandname All my Shadows spiegele die „dunkelbunte Aura der Liedtexte und Melodielines in perfekter Weise wider“, ergänzt Andy Kuntz, aus dessen Feder die Lyrics stammen. Das Debüt beschreibt er als musikalische Zeitreise, die die weit verzweigten Heavy-Rock-Wurzeln der Musiker in einer melodischen Symbiose aus Retrostyle und modernen Sounds in die Moderne transportiere. Kuntz bringt den Stil auf die Formel „The New Ret-Rock“.

Mit radiotauglicher Rock-Ballade

Tatsächlich reicht die Bandbreite des spannenden Albums vom episch vertrackten Sieben-Minuten-Stück „Wolverinized“, bei dem noch vergleichsweise viel Vanden Plas mitschwingt, bis zur berührenden, vom Piano getragenen und radiotauglichen Rock-Ballade „Farewell“ – inklusive gefühlvollem Gitarrensolo, doppelter Lead-Gitarre und Chorpassagen.

An dieser Stelle wird wiederum sehr deutlich, dass All My Shadows tatsächlich als eigenständige Band zu betrachten ist, auch wenn die markante Stimme von Kuntz automatisch immer mal wieder an Vanden Plas erinnert. Jeder Song hat ein ganz eigenes Gepräge, mal wummern die Bässe, mal schmeicheln die Synthesizer, mal fließen gefällige Gitarrenriffs ein, mal wird gefrickelt, was das Zeug hält. Und so hält das Album vom ersten Keyboard-Klang in „Silent Waters“ bis zum Schlussakkord von „All my Eerie Monsters“ in Atem. Die gruseligen Monster kriechen in Form dieser Musik geradezu unter die Haut.

All my Shadows: „Eerie Monsters“, VÖ: 17.2.23, CD, 17,99 Euro

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