Flugverkehr Überflüssig

Aushilfen werden nun doch nicht gebraucht.
Aushilfen werden nun doch nicht gebraucht.

Nach Kofferchaos und Flugausfällen hatte die Bundesregierung der Luftfahrtbranche erlaubt, 2000 Aushilfen ins Land zu holen. Jetzt kommen vielleicht 65. Was ist denn da los?

An mehreren deutschen Flughäfen kam es zu Beginn der Feriensaison zu chaotischen Zuständen, weil Personal bei der Gepäckabfertigung fehlte. Die Bundesregierung erlaubte daraufhin, 2000 Aushilfskräfte aus der Türkei anzuheuern. Aber nun sind München und Nürnberg nach Angaben des Branchenverbandes BDL die beiden einzigen Flughäfen, die davon Gebrauch machen: Sie erwarten zusammen 60 bis 65 Aushilfen. Die ersten könnten in den kommenden Tagen eintreffen, sagten Flughafensprecher.

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport verzichtet auf die Aushilfskräfte aus der Türkei, weil die angebotenen Kräfte nicht die erwarteten Qualifikationen hätten. Es fehle an Flughafenerfahrung und Deutschkenntnissen, hatte ein Sprecher gesagt. Seit Jahresbeginn habe Fraport bereits mehr als 1000 Leute eingestellt, die nach und nach in den benötigten Funktionen ankämen.

Derweil könnte Fluggästen neues Ungemach drohen. Denn bei der Lufthansa-Tochter Eurowings machen sich die Piloten streikbereit. Die Eurowings erledigt im Lufthansa-Konzern Direktflüge innerhalb Europas und verfügt über rund 100 Flugzeuge. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat nun ihre Mitglieder zu einer Urabstimmung aufgerufen, wie sie am Dienstag mitteilte. Ähnlich ist die VC bereits bei der Lufthansa-Kerngesellschaft vorgegangen und hat dort große Zustimmung in der Belegschaft erreicht. Derzeit laufen dort Verhandlungen hinter verschlossenen Türen.

Ein Gewerkschaftssprecher versicherte, dass die Urabstimmung noch kein Streikbeschluss sei und auch nicht bedeute, dass die Gespräche mit der Konzernleitung abgebrochen würden. „Wir sind selbstverständlich weiterhin gesprächsbereit und möchten eine Lösung auf dem Verhandlungsweg erreichen“, erklärte ihr Sprecher Lars Frontini. Laut VC sind die Tarifverhandlungen ins Stocken geraten, weil bei den Gesprächen über die Arbeitsbedingungen der Crews kaum Fortschritte erzielt worden seien. Die Urabstimmung soll am 31. August enden.

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