Rheinpfalz Paradigmenwechsel: Drangsal in Mannheim

Will mit seinem Indie-Pop und dem Album „Zores“ auch provozieren: Max Gruber alias Drangsal.
Will mit seinem Indie-Pop und dem Album »Zores« auch provozieren: Max Gruber alias Drangsal.

„Zores“ heißt das aktuelle Album von Drangsal.

Richtig gelesen: Es handelt sich tatsächlich um den Pfälzer Begriff, der Ärger und Streit oder eine Gruppe von Leuten bezeichnet, mit denen man besser nichts zu tun haben sollte. Drangsal bekennt sich mit dieser Scheibe zum Paradigmenwechsel und zugleich zu seiner pfälzischen Heimat: Der 25-Jährige ist in Kandel geboren und in Herxheim bei Landau aufgewachsen. Zores passe perfekt, findet Drangsal, der eigentlich Max Gruber heißt. Es spiegele die Wut wider, die der Newcomer in seiner Musik, seinen Lyrics und in teils verstörenden Clips mit düsterer Bildsprache zum Ausdruck bringt.

Enfant terrible der Popszene

Vor drei Jahren war Drangsal mit dem englischsprachigen New-Wave-Album „Harieschaim“ sowie Songs Marke Depeche Mode durchgestartet – und wurde schnell als Underground-Hoffnung gefeiert. Spätestens seit Rapper Casper mit ihm „Keine Angst“ produzierte, gab es kein Halten mehr. Für Drangsal ist die Entwicklung ein „Quantensprung“, wie er in einem Interview sagte. Und damit meint er nicht nur, dass er gerade von Festival zu Festival und von Interview zu Interview gereicht wird. Stilistisch und soundtechnisch geht Drangsal auf „Zores“ mit deutschsprachigen Songs komplett neue Wege: weniger Hall, weniger Echo, weniger Elektronik. Er wolle die Stimme klar vorne sehen, betont er. Und schuf so seinen eigenen Stil, der ihn zur gefeierten Popgröße machte.


Info

Drangsal: Fr 30.11., 20 Uhr, Mannheim, Alte Feuerwache, Karten: RHEINPFALZ-Ticket-Service.

x