Rheinpfalz Farbenfrohe Mischung: Judith Holofernes in Ludwigshafen

So aufgeräumt sie wirkt, besingt sie doch das Chaos: Judith Holofernes pendelt zwischen den Extremen.
So aufgeräumt sie wirkt, besingt sie doch das Chaos: Judith Holofernes pendelt zwischen den Extremen.

Sie hat sich als Frontfrau von Wir sind Helden eine große Fanbasis ersungen, stieg aber trotzdem vor drei Jahren aus, um sich mit Soloprojekten zu verwirklichen.

Spritzig und voller Spielfreude

Das ist ihr bestens und mit Erfolg gelungen, wie ihre zunehmende Fernseh-Präsenz zeigt, zuletzt etwa im Tauschkonzert „Sing meinen Song“. Dabei biedert sich Judith Holofernes mit ihren Songs nicht etwa dem Mainstream an, sondern macht tatsächlich ihr ganz eigenes Ding fernab vom glatten Deutschpop. Der Titelsong „Ich bin das Chaos“ des aktuellen, zweiten Albums etwa klingt mit allerlei Synthie-Effekten wie eine schrille, komplett entstaubte Reminiszenz an die 80er. Kritiker bescheinigen der Platte „wilde Einflüsse zwischen Breeders, Cramps, Nick Cave, dem frühen Bowie, Marvin Gaye und Cyndi Lauper“. Entsprechend spannend ist das Ergebnis, das zwischen sehr unterhaltsam und tieftraurig pendelt. Holofernes sieht die melancholischen Stücke als dunklen Hintergrund für die „hellen Farben“, die davor „erst richtig leuchten“. Das Chaos ist also für die CD Programm und roter Faden zugleich: „Wir sind doch alle verliebt ins Chaos“, meint sie. „Das ganze Leiden und Feilschen, all die ungeschickten Versuche, das Chaos zu beherrschen – das rührt mich, und gleichzeitig finde ich es wahnsinnig komisch.“


Info

Judith Holofernes: Mi 28.11., 20 Uhr, Ludwigshafen, Das Haus, Karten bei; Fr 30.11., 20 Uhr, Darmstadt, Centralstation, Tel. 06151-7806 999.

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