Rheinpfalz Bertrand Chamayou in Heidelberg: Wo Glocken glitzern

Verlockt mit Klavierstücken von Saint-Saëns und Ravel: der Pianist Bertrand Chamayou.
Verlockt mit Klavierstücken von Saint-Saëns und Ravel: der Pianist Bertrand Chamayou.

Der Pianist Bertrand Chamayou hat ein Händchen für Mendelssohn, Liszt und das französische Repertoire. Das spiegelt sich in seiner Discographie wieder, zu der unter anderem eine sehr zu empfehlende Gesamtaufnahme der Klavierwerke Maurice Ravels zählt. Der jüngste Coup des 1981 in Toulouse geborenen Franzosen: eine Einspielung des zweiten und des fünften Klavierkonzerts von Camille Saint-Saëns. Chamayou und das Orchestre National de France unter der Leitung des Dirigenten Emmanuel Krivine bringen diese hochvirtuosen, aber auch melodisch ungemein reizvollen Schlachtrösser des klassizistischen Spätromantikers so auf den Punkt, dass es eine wahre Freude ist. Quasi als Zugabe enthält Chamayous Saint-Saëns-Album auch ein paar Soloklavierstücke des Komponisten. Darunter aus den späten sechs Etüden op. 111 „Die Glocken von Las Palmas“, ein Glissando-Rausch, der mit spanischen Anklängen spielt und mit entsprechenden pianistischen Impressionen Debussys und Ravels unbedingt mithalten kann. Diese hübsche Entdeckung spielt Bertrand Chamayou nun auch bei seinem Klavierabend in Heidelberg – neben weiteren Klavierstücken von Saint-Saëns, den „Miroirs“ von Ravel und Robert Schumanns „Carnaval“, einem Zyklus aus 22 kurzen Charakterstücken. Das Recital des Franzosen ist Teil einer neuen Konzertreihe, in der die Macher des „Heidelberger Frühlings“ nun auch außerhalb des Festivals Kammermusik mit hervorragenden Interpreten offerieren.


Bertrand Chamayou: Di 16.10., 19.30 Uhr, Heidelberg, Alte Aula der Universität, Karten: Tel. 06221 5840044, www.heidelberger-fruehling.de/kammermusikplus

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