1. FC Kaiserslautern Papa auf Dienstfahrt
Die Feier zum 40. hatte sich Alexander Bugera anders vorgestellt. Ganz anders. Reinfeiern wollte der Co-Trainer des 1. FC Kaiserslautern – mit einem Heimsieg gegen Preußen Münster. Das 1:2 gegen die Preußen hatte seine Stimmung wohl getrübt, die „Vier, die jetzt vorne dran steht“, macht auch ein wenig nachdenklich, gesteht der Bayer, der mit seiner Familie längst Wurzeln in Lautern geschlagen hat. „Eine schöne Feier war’s aber trotzdem“, bilanzierte Bugera am Donnerstag vor der Abfahrt nach Halle an der Saale. Der Erdgas-Sportpark, Heimstatt von FCK-Gastgeber Hallescher FC, ist Neuland für den einstigen Profi. „Da war ich noch nie“, sagt Bugera, der seit 2007 beim FCK ist: erst Profi, dann Stand-by-Kraft in der U23, schließlich Trainer der U13, dann der U17, der U19. Unter Jeff Strasser wurde Bugera im September 2017 Co-Trainer und geht in dieser Aufgabe auch im Stab von Chefcoach Michael Frontzeck auf. Auf private Termine und Feste nimmt der Spielplan natürlich keine Rücksicht. Folglich fehlt der Papa heute, wenn Tochter Marie ihren 14. Geburtstag feiert. „Meine Frau und Marie fahren nach Ingolstadt, sie besuchen Ralf Keidel, meinen besten Freund, und seine Familie, sie feiern da zusammen“, sagt Bugera, der beim MSV Duisburg mit Keidel zusammen spielte. Aktuell ist der Co-Trainer der U23 des FC Ingolstadt. Das Ziel, Fußball-Lehrer zu werden, treibt Bugera mit viel Fleiß voran. Die Aufnahmeprüfung zum Lehrgang hatte er im Frühjahr wohl bestanden, fiel angesichts des großen Andrangs aber durchs Sieb. Neues Jahr, neues Glück! Bugera ist ein wichtiger Faktor im Trainerteam. Bei Ein-und Auswechslungen stimmt sich der Chef – oft sehr intensiv – mit dem 14 Jahre jüngeren Kollegen ab. Auf dem Trainingsplatz ist das Einstudieren von Standards vor allem Bugeras Aufgabe. Florian Dick und Hendrick Zuck sind als Absender erste Wahl. Da Zuck Vaterfreuden entgegensieht und heute in Halle nicht am Start ist, darf auch Mads Albaek bei Ecken und Freistößen ran. Als Christian Kühlwetter und Carlo Sickinger sich nach dem Mittagessen am Donnerstag am Betze verabschiedeten, nahm Lukas Gottwalt, ihr Kollege aus der U21, im Mannschaftsbus Richtung Halle Platz. Vor einem Jahr kam der gebürtige Frankfurter von der SG Bruchköbel zur Lauterer U21, spielte stark, trainierte in der Saisonvorbereitung bei den Profis mit und überzeugte Trainer und Sportvorstand. Gottwalt, der 1,92 Meter große Hüne, zählt zum Profikader und steht nach dem Ausfall von André Hainault, der am Dienstag einen Nasenbeinbruch erlitten hat, erstmals in einem Pflichtspiel im 18-Mann-Aufgebot des FCK. Einen Nasenbeinbruch hat auch Gottwalt zu verkraften. „Gottwalt hat die Maske auf – das sieht grausig aus“, sagt sein Trainer. Weil der 20-Jährige so überzeugend auftritt, hat der FCK auf die Verpflichtung eines weiteren Abwehrspielers verzichtet. „Wir wollen unsere Talente ja nicht blockieren“, sagt Martin Bader. Für Hainault verteidigt heute Özgür Özdemir an der Seite von Kevin Kraus. „Gottwalt wird als Alternative dabei sein“, macht Trainer Frontzeck deutlich.