Landwirtschaft Pestizide in der Nahrungskette

chironomus_plumosus_-_male_(2007-06-08)

Zuckmücken sind kleine, nicht stechende Fliegen, die eine wichtige Nahrungsquelle sind für andere Insekten, Spinnen, Frösche, Vögel oder Fledermäuse. Sie entwickeln sich als Larven im Wasser. Dort nehmen sie Pestizide auf und transportieren sie mit an Land, nachdem sie sich in ein fliegendes Insekt verwandelt haben. Das hat die Universität Koblenz-Landau jetzt für moderne Spritzmittel bei Laborversuchen nachgewiesen. Für einige ältere, nicht mehr zugelassene Pestizide wurde dieser Transportweg an Land bereits belegt.

In geschlüpften weiblichen Mücken fanden sich höhere Pestizid-Konzentrationen als bei den Männchen. Im Lauf der Zeit verringerten sich die Spritzmittelwerte in den weiblichen Mücken. Die Forscher erklären sich das damit, dass die meisten weiblichen Mücken Eier legen und so Chemikalien an die nächste Mückengeneration weitergeben.

Mithilfe der Daten anderer Studien schätzten die Landauer Umweltwissenschaftler ab, dass Vögel und Fledermäuse die Pestizide über längere Zeit aufnehmen können, wenn sie die umherfliegenden Zuckmücken fressen. Ein solches Weiterreichen von Spritzmittelresten in der Nahrungskette könnte auf Dauer auch die Tiere an Land negativ beeinflussen, warnen die Forscher. Bild: Chironomus plumosus.

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