Wissen Der Wolf fühlt sich wohl

Auch im Norden von Rheinland-Pfalz ist das Vorkommen eines sesshaften Wolfes nachgewiesen.
Auch im Norden von Rheinland-Pfalz ist das Vorkommen eines sesshaften Wolfes nachgewiesen. Foto: dpa/Carsten Rehder

In Deutschland leben 105 Wolfsrudel. Das habe die Auswertung des Monitoringjahres 2018/19 ergeben, teilten das Bundesamt für Naturschutz und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf am Montag in Bonn mit.

Demnach konzentriert sich das Vorkommen der streng geschützten Tiere weiter auf ein von der sächsischen Lausitz in nordwestliche Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen reichendes Gebiet. Die meisten Wolfsverbände leben in Brandenburg (41), gefolgt von Sachsen (22) und Niedersachsen (21). Ein Wolfsrudel besteht dabei meist aus drei bis elf Tieren – den Eltern und den Nachkommen der letzten zwei Jahre.

Erstmals seit der Ausrottung der Art in Deutschland seien zudem in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein jeweils einzelne ortstreue Wölfe bestätigt worden, so der BfN. Auch in Rheinland-Pfalz ist ein territoriales Einzeltier nachgewiesen. Der Grauwolf lebt auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz am Stegskopf im Norden des Bundeslands. Insgesamt sind demnach in Deutschland zwischen 275 und 301 erwachsene Tiere erfasst.

Dem Monitoring für 2018/19 zufolge gibt es außer den 105 Rudeln 25 erfasste Wolfspaare sowie 13 sesshafte Einzelwölfe. Damit ist die Anzahl der Rudel deutlich gestiegen, die der Paare hingegen zurückgegangen: Im vorhergehenden Monitoringjahr 2017/18 waren deutschlandweit 77 Rudel, 40 Paare und drei Einzelwölfe nachgewiesen worden.

Das Monitoringjahr dauert vom 1. Mai bis zum 30. April. Dabei werden die von den Bundesländern erhobenen Daten zusammengeführt.

Direkt nach Veröffentlichung der Monitoringergebnisse hat der Deutsche Jagdverband die Zahlen bereits als veraltet kritisiert. Der Nachwuchs vom Frühsommer 2019 werde darin nicht berücksichtigt. Der Jagdverband gehe davon aus, dass im Frühsommer 2020 bereits knapp 1800 Wölfe in Deutschland leben werden. Der Jagdverband plädiert dafür, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Nur so seien dauerhaft Zusammenleben und Akzeptanz in der Kulturlandschaft sicherzustellen.

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