Wissen Das Schwarze Loch

Dies ist das erste Bild von Sagittarius A*, dem Schwarzen Loch im Zentrum unser Galaxie, das veröffentlicht wurde.
Dies ist das erste Bild von Sagittarius A*, dem Schwarzen Loch im Zentrum unser Galaxie, das veröffentlicht wurde.

Es war vergangene Woche, als ein Team internationaler Astronomen das erste Bild eines supermassereichen Schwarzen Lochs mitten in unserer Galaxie, genauer gesagt in der Milchstraße veröffentlicht hat. Doch was kann man sich eigentlich unter einem Schwarzen Loch vorstellen?

Schwarze Löcher im Universum sind Orte der Extreme, ihre Eigenschaften sprengen die Vorstellungskraft. Die Masse ist in ihnen so stark zusammengepresst, dass nichts ihrer enorm hohen Anziehungskraft entkommt – nicht einmal Licht. Niemand weiß genau, was in den mysteriösen Giganten vor sich geht.

Die Objekte selbst sind unsichtbar. Sie verraten sich jedoch über die Materie, die sie verschlucken: Fällt Materie in ein Schwarzes Loch, heizt sie sich auf Millionen Grad auf und strahlt dann hell. Dieses charakteristische Leuchten können Teleskope registrieren. Zudem bewegen sich ab einem gewissen Abstand andere Himmelskörper in Umlaufbahnen um die Löcher.

Eine Masse von vier Millionen Sonnen

Im Jahr 2019 wurde zum ersten Mal das Bild eines Schwarzen Lochs veröffentlicht – eine Sensationsaufnahme des Schwerkraftmonsters in der weit entfernten Galaxie Messier 87 (M87). Auch im Herzen unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, findet sich ein solcher Gigant: ein Schwarzes Loch mit der Masse von mehr als vier Millionen Sonnen. Auch von ihm gibt es nun ein Bild.

Schwarze Löcher können eine Masse von einigen bis mehreren Milliarden Sonnen haben. Sie können zum Beispiel aus ausgebrannten Riesensternen entstehen, die am Ende ihrer Existenz unter der eigenen Schwerkraft zusammenstürzen. Wie extrem massereiche Schwarze Löcher entstehen, wissen Forscher noch nicht genau.

Vorhersage der Allgemeinen Relativitätstheorie

Schwarze Löcher besitzen zwar unvorstellbar viel Masse, sind dabei aber recht klein. Ein Schwarzes Loch mit der Masse unserer Erde wäre beispielsweise nur etwa so groß wie eine Erbse.

Im Jahr 2020 hatten der Deutsche Reinhard Genzel und die US-Forscherin Andrea Ghez den Physik-Nobelpreis für die Entdeckung des supermassereichen Schwarze Lochs im Zentrum unserer Milchstraße erhalten. Zudem wurde der Brite Roger Penrose geehrt, der erkannte, dass die Bildung von Schwarzen Löchern eine Vorhersage der Allgemeinen Relativitätstheorie ist.

x