Konjunktur Wirtschaftsforscher: 2022 sogar Rezession möglich

Für das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung sind die wirtschaftlichen Aussichten nicht gerade rosig.
Für das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung sind die wirtschaftlichen Aussichten nicht gerade rosig.

Der Krieg in der Ukraine, steigende Energiepreise und hohe Inflation: In Sachen Wirtschaftswachstum sind Konjunkturforscher mittlerweile skeptisch. Das gewerkschaftsnahe Institut IMK hält in diesem Jahr sogar eine Rezession für möglich.

Die Konjunkturforscher der Hans-Böckler-Stiftung rechnen dieses Jahr in ihrem wahrscheinlichsten Szenario nur mit einem Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent. In der Prognose von Dezember war das zur gewerkschaftsnahen Stiftung gehörende Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) noch von 4,5 Prozent Wachstum ausgegangen. Bei der Inflation prognostizieren die Forscher vor allem wegen stark steigender Energiepreise und Lieferengpässen eine Rate von 6,2 Prozent. Die Anzahl der Erwerbstätigen soll steigen, die Arbeitslosenquote im Jahresschnitt von 5,7 auf 4,9 Prozent sinken, wie das Institut am Dienstag in Berlin mitteilte.

Hohe Inflationsraten, große Unsicherheit

Der russische Angriffskrieg habe den wirtschaftlichen Erholungspfad jäh blockiert, erklärte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien. „Das betrifft viele Länder, aber Deutschland ganz besonders.“ Das Konjunkturbild 2022 prägten jetzt dramatisch steigende Energiepreise, außerordentlich hohe Inflationsraten, neue Belastungen von Lieferketten und große Unsicherheit. Dies bremse Konsum, Außenhandel und Investitionsbereitschaft.

Die Forscher errechneten auch Prognosen für ein „Risikoszenario“, dem weit höhere Energiepreise zugrunde liegen. Dabei würde die deutsche Wirtschaft 2022 eine leichte Rezession erleben: Das Bruttoinlandsprodukts würde um 0,3 Prozent schrumpfen. Die Inflationsrate sehen die Forscher dann bei 8,2 Prozent. Die Arbeitslosigkeit geht dabei im Jahresschnitt ebenfalls zurück, allerdings nur noch auf 5,3 Prozent.

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