Kryptowährung Bitcoin Schürfer wandern in die USA ab

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Das zuletzt harte Vorgehen der chinesischen Regierung gegen Kryptowährungen vertreibt die Bitcoin-Schürfer aus dem Land. Eine neue Heimat finden sie dort, wo der Strom billig ist. Bei einem hohen Bitcoin-Kurs lohnt aber auch das Mining in Hochpreisländern.

Beim lukrativen Berechnen der Kryptowährung Bitcoin haben die USA erstmals China als weltweiten Marktführer abgelöst. Das geht aus aktuellen Daten des Centre for Alternative Finance der Universität Cambridge hervor. Über ein Drittel der Leistung für das sogenannte Bitcoin-Mining komme inzwischen aus den USA. China sei in der Statistik auf einen nicht mehr messbaren Anteil zurückgefallen. Deutschland steht mit einem Marktanteil von knapp 4,5 Prozent weltweit auf Platz sieben.

Die Bitcoin-Schürfer in China absolvierten vor einem Jahr noch rund drei Viertel aller Bitcoin-Transaktionen, die wegen des dafür nötigen Datenverarbeitungs-Volumens sehr viel Energie verschlingen. Vor einem Monat erließ die chinesische Regierung angesichts von Energieengpässen ein landesweites Verbot für das Krypto-Mining. Bereits im Frühjahr war Peking mit Razzien gegen Krypto-Miner vorgegangen. Daraufhin setzte eine Massenflucht der Schürfer aus China ein.

In Texas ist Energie billig

„Das ganze Narrativ, dass China den Bitcoin kontrolliert, ist nun komplett hinfällig“, sagte Boaz Sobrado, ein in London ansässiger Fintech-Datenanalyst, dem TV-Sender CNBC. Die USA erfüllten viele Anforderungen für Bitcoin-Schürfer auf der Suche nach einer neuen Heimat. So seien in Bundesstaaten wie Texas die Energiepreise im weltweiten Vergleich sehr niedrig. Die USA seien aber auch reich an erneuerbaren Energiequellen.

Nach dem Aus für das Bitcoin-Mining in China wanderten viele Schürfer auch ins Nachbarland Kasachstan ab, das nun auf einen Marktanteil von 18,1 Prozent kommt (Platz 2). Auf Platz 3 liegt Russland (11,2 Prozent), vor Kanada (9,6 Prozent), Irland (4,7), Malaysia (4,6) und Deutschland. Obwohl die Strompreise in Deutschland vergleichsweise hoch sind, lohnt sich auch hier das Bitcoin-Schürfen, wenn der Kurs der Währung hoch ist: Am Donnerstag lag der Umtauschkurs bei rund 57.600 Dollar. Mitte Juli war ein Bitcoin noch rund 31.000 Dollar wert. Verbraucherschützer warnen vor einer Geldanlage in der Währung.

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