Wirtschaft Porsche: Digitale Dienste gegen Absatzschwund

Stuttgart. Der Sportwagenbauer Porsche will in den kommenden Jahren das Angebot digitaler Dienste aufbauen, um sich gegen drohenden Absatzschwund zu wappnen.

In sieben bis zehn Jahren werde sich durch das automatisierte Fahren der Absatz von Neuwagen der gesamten Autoindustrie und auch von Porsche verringern, betonte Porsche-Finanzchef Lutz Meschke gestern in Stuttgart. „Um diesen Rückgang aufzufangen, sind wir gezwungen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln in der digitalen Welt, um dann weiterwachsen zu können.“ Ein deutlich zweistelliger Anteil des Umsatzes müsse mit Mobilitätsdiensten außerhalb des Autos erzielt. Durch das selbstfahrende Auto und den Trend zum Car-Sharing werden Autos in Zukunft nach dem Szenario von mehreren Menschen genutzt, so dass die Nutzung steige und der Bedarf an Autos sinke. In den kommenden Jahren will die VW-Tochter deshalb jährlich rund 200 bis 300 Millionen Euro in die Entwicklung des Digitalgeschäfts stecken. „Unser Ziel ist es, Porsche zu einem führenden Premium-Anbieter für digitale Mobilitätslösungen zu entwickeln“, sagte Porsche-Chef Oliver Blume. Im vergangenen Jahr ging die Porsche Digital GmbH in Ludwigsburg an den Start, um neue Produkte zu entwickeln. Die Anzahl der Mitarbeiter in diesem Bereich soll von derzeit einigen Dutzend auf rund 500 weltweit steigen. „Wir müssen mit den neuen Diensten und Services nicht nur Wachstum generieren, sondern auch Geld verdienen“, sagte Meschke. Derzeit muss sich die VW-Tochter um den Gewinn noch keine Sorgen machen. Im vergangenen Jahr steigerte die profitabelste der zwölf Volkswagen-Marken die operative Rendite von 15,8 auf 17,4 Prozent. Der Umsatz legte um 4 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro zu, das Vorsteuerergebnis schnellte um 14 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Aktienchart |rtr

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