Wirtschaft Parlament in Moskau erwägt Strafen gegen US-Produkte

«Moskau.»Als Reaktion auf die jüngsten US-Sanktionen erwägt das russische Parlament Strafmaßnahmen gegen eine Vielzahl amerikanischer Produkte.

Hochrangige Abgeordnete kündigten gestern die Vorlage eines Gesetzentwurfs an, der Einschränkungen oder Verbote für Güter von Alkohol über Medikamente bis hin zu Raketentechnologie erlauben würde. Das Parlament wird nächste Woche darüber debattieren. Eine Stellungnahme des Präsidialamts lag zunächst nicht vor. Der Bann würde sich den Angaben zufolge gegen amerikanische Software und Agrargüter, Tabak und Alkohol sowie Medikamente richten, die aus anderen Ländern bezogen werden könnten. Betroffen sein sollen auch Atomtechnologie, Raketenantriebe sowie Flugzeug-Zubehör. US-Firmen soll untersagt werden, an russischen Privatisierungen teilzunehmen. Der Entwurf sieht auch Einschränkungen für amerikanische Kanzleien und Wirtschaftsprüfungsfirmen vor. Auch US-Staatsbürger, die in Russland arbeiten, könnten betroffen sein. Nach Angaben des Zolls importierte Russland 2017 Güter im Wert von 12,5 Milliarden Dollar aus den USA. Zwar würden umfangreiche Einschränkungen bei der Einfuhr amerikanische Unternehmen treffen. Allerdings sind diese seit Längerem auch in Russland erfolgreich. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben westliche Unternehmen wie Ford oder Pepsi Milliarden in Russland investiert, um Produkte vor Ort zu fertigen.

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