Wirtschaft Opel: Umwelt vor Absatz

Opel-Chef Michael Lohscheller.
Opel-Chef Michael Lohscheller.

Für den Autobauer Opel ist die Einhaltung der EU-Umweltvorgaben das wichtigste Unternehmensziel.

Es sei „unerlässlich“, die CO2-Vorgaben einzuhalten, sagte Opel-Chef Michael Lohscheller in einem am Montag veröffentlichten Interview mit dem „Handelsblatt“. Das sei auch wichtiger als der Absatz. Opel gehört seit Sommer 2017 zum französischen PSA-Konzern. Die Marke mit dem Blitz wurde von der Corona-Krise härter getroffen als der Markt und kämpft mit einem schrumpfenden Marktanteil. Der Absatz brach um mehr als die Hälfte ein, auch weil CO2-ungünstige Modelle aus dem Programm gestrichen wurden. Mit PSA-Technik kommen zunehmend Elektro-Modelle der Marke Opel auf den Markt.

Lohscheller begründete den Rückgang der Verkaufszahlen auch mit dem Verzicht auf unprofitable Verkäufe. „Wir verkaufen zwar aktuell weniger Autos, aber unsere Kunden geben mehr für ihren Opel aus. Der Umsatz pro Fahrzeug steigt.“ Daher sei Opel selbst in extrem schwierigen Situationen immer profitabel. „Wir können mit weniger Menge mehr Ergebnis erzielen, wie die Resultate auch zum Halbjahr gezeigt haben.“

Der Opel-Chef bekräftigte den Plan eines weiteren Personalabbaus in den Werken. Betriebsbedingte Kündigungen der eigentlich bis Mitte 2025 davor geschützten Mitarbeiter wollte Lohscheller erneut nicht ausschließen: „Aber wenn wir sehen sollten, dass wir keine ausreichenden Fortschritte machen, dann müssen wir noch einmal diskutieren und die Lage neu bewerten.“

Am Standort Kaiserslautern, wo Motoren, Teile und Komponenten hergestellt werden, beschäftigt Opel aktuell rund 1500 Mitarbeiter.

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