Wirtschaft Mehr Bildschirm für neue Macs?

Das Vorbild für den neuen iMac: Der 6K-Luxus-Monitor von Apple liefert ein fast rahmenloses Design.
Das Vorbild für den neuen iMac: Der 6K-Luxus-Monitor von Apple liefert ein fast rahmenloses Design.

Der iMac hat Jahrzehnte in anspruchsvolleren Arbeitszimmern und Büros einen Stammplatz gehabt. Jetzt gehört er mit eingebautem Intel-Chip zu den Auslaufmodellen. Viele warten daher auf einen rundum erneuerten M-iMac mit hauseigenem neuen Prozessor.

Apple baut seit Ende 2020 all seine Rechner um. Begonnen hat es mit dem MacBook Air, einem kleinen MacBook Pro und dem Mac Mini. Alle laufen jetzt mit den hochgelobten, sehr schnellen und Strom sparenden M1-Chips, mit denen sich Apple von Intel als Lieferant verabschiedet hat. Wie geht es weiter? Noch bis zum Sommer kann mit einem großen MacBook Pro und einem viel größeren iMac gerechnet werden, die bereits eine aufgebohrte Version des ersten Apple-Silicon-Chips beherbergen werden.

Gut informierte Insider rechnen mit einem frischen All-in-one-Rechner, der mehr Bildschirm und schnelleres Innenleben bietet. Zur Erinnerung: Bereits 2009 switchte Apple von der iMac-Paarung 20 Zoll und 24 Zoll auf 21,5 und 27 Zoll um. 2014 kam zum größeren Bildschirm die ultrahohe 5K-Auflösung mit 5120 x 2880 Pixeln. Die PC-Branche legte erst später mit 4K-Monitoren nach. 2017 beeindruckte der iMac Pro im edel-grauen Gehäuse mit hoher Leistung und hohen Preisen. Parallel rüstete Apple aber die normalen iMacs nach, so dass Ende 2020 die besten iMacs kaum noch Abstand zum iMac Pro hatten. Sein Schicksal ist daher besiegelt. Die letzten Top-Modelle mit ultraschnellem Intel-Xeon-Prozessor kosten aber immer noch etwa 5500 Euro.

Blick auf alte Modelle lohnt sich

Aber auch die normalen iMacs mit 24 und 27 Zoll und Intel-Prozessoren stehen nicht mehr in allen Varianten im Handel zur Verfügung. Die Bestände werden abverkauft, neue Geräte nicht mehr produziert. Trotzdem lohnt sich noch ein Blick auf die verbliebene Palette. Die ist schließlich nicht überholt, nur weil hier durchaus schnelle i7- oder sogar i9-Prozessoren von Intel verbaut sind. Die Preise sind derzeit leicht – im Mittel um 200 bis 300 Euro – gefallen. Was nach dem Start eines neuen M-iMac passiert, ist nicht absehbar, weil nicht klar ist, welche Bestände Apple noch auf Lager hat. Ein echter „Resteverkauf“ war aber schon aus Imagegründen nie Apples Sache.

In der aktuell noch verfügbaren Palette „alter“ iMacs sind weder die günstigsten noch die teuersten empfehlenswert. Die billigen haben zu wenig SSD-Platz und Arbeitsspeicher, die teuersten sind zu teuer für die Leistung, vor allem im Blick auf die kommenden M-iMacs. Im mittleren Bereich lohnt sich der Blick auf einen 27-Zoll-iMac mit einem sehr schnellen i7-8-Kern-Prozessor von Intel und einer 1-Terabyte-SSD für etwa 2600 Euro. Interessant auch ein 6-Kern-i5-iMac mit 16 GB Arbeitsspeicher plus 1-TB-SSD für 2700 Euro. Beide Modelle haben das Baujahr 2020, werden also noch lange kein altes Eisen darstellen.

Komplett neues Design

Da alle Welt teils nach größeren, teils nach immer feiner auflösenden Rechnerdisplays schielt, wird sich ein neuer iMac dem Trend fügen. Erwartet wird daher ein Rechner mit mindestens 30, wenn nicht 32 Zoll mit der üblichen 16:9-Proportion und einer 6K-Auflösung. Das entspräche etwa der Pixeldichte eines 10-Zoll-Bildschirms mit Full-HD-Auflösung. 6K ist bei Apple nichts Neues. Die bietet bereits das Apple Pro Display XDR mit 32 Zoll, 6016 x 3384 Pixeln und einem alltagsfernen Luxus-Preis von etwa 6.500 Euro. Für einen nicht billigen, aber erschwinglichen neuen iMac ist das kein Vorbild. Das Display müsste auf einer einfacheren Technik basieren. Die Entwicklung eines günstigeren Display bedeutete auch, dass Apple dies auch in Form eines Monitors vermarkten könnte.

Der neue iMac soll ein komplett neues Design bekommen. Entfallen wird mit Sicherheit der bisherige „Unterbau“ unterhalb des Displays. Rahmenloses Design mit abgerundeten Bildschirmkanten entspräche den neuen Standards, die durch das Erscheinungsbild des iPad vorgegeben sind. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird nebenbei ein frisches iPad Pro bereits am morgigen Dienstag ganz ohne Präsentationsevent vorgestellt. Damit würde das iPad Pro endlich mit dem iPad Air gleichziehen, das bereits den derzeit schnellsten Prozessor mit der Kennung A14 besitzt.

MacBook mit Monitor kombinierbar

Wer auf die neuen Macs des Jahrgangs 2021 nicht warten will, kann es flexibler als mit einem All-in-one-Rechner haben. Die bereits auf dem Markt befindlichen M1-MacBooks liefern genug Rechenpower auch für anspruchsvolle Aufgaben. Und sie bieten die Option, ein externes 6K-Display anzuschließen. Damit passt natürlich auch alles mit niedrigerer Auflösung an das MacBook. Beispielsweise ein Philips 345-B1C-Monitor mit bequemen 34 Zoll und 3440 x 1440 Pixeln im leicht gewölbten Panoramaformat 21:9 zu einem Preis von gerade mal 500 Euro. Das Format erlaubt die bequeme Platzierung mehrerer Programmfenster nebeneinander. Wer noch mehr Fläche für mehr Programme mag: Eine Kombination aus zwei 27-Zoll-Monitoren mit jeweils 2560 x 1440 Pixeln bieten in der Breite auch 5K. Kosten aber im Doppelpack, beispielsweise in Form des Lenovo L27q-30 auch nur 600 Euro. Dafür muss aber entweder ein MacMini als Basis her, denn nur die lassen den Anschluss von zwei Monitoren zu. Oder aber man gönnt sich ein kleines Zubehörteil, einen USB-Adapter von StarTech für etwa 100 Euro, der das Videosignal auch über USB an einen Monitor weiterreicht. So wird das neue M1-MacBook trotz seiner Mobilität zur echten heimischen Bildschirmzentrale.

x