Frankfurter Börsen-INfo Konjunktursorgen belasten die Kurse

Blick in den Handelssaal der Frankfurter Börse.
Blick in den Handelssaal der Frankfurter Börse.

Seit Jahresbeginn ist der Deutsche Aktienindex (Dax) um rund 20 Prozent gefallen. Die Ungewissheit über die Gasversorgung lässt noch Schlimmeres befürchten.

Die Commerzbank macht zwei Szenarien auf: Wenn Russland – wie aktuell – rund 40 Prozent der Vorjahresmenge liefere, müsste Gas gespart werden, eine Rationierung wäre aber wohl nicht nötig. In dem Fall würde Deutschland „an einer Rezession gerade noch vorbeirutschen“, meint Commerzbank-Analyst Bernd Weidensteiner. Wenn Moskau den Gashahn dagegen ganz zudrehe, würde die Wirtschaftsleistung einbrechen.

Schon in den vergangenen Monaten litten neben den Verbrauchern auch viele Unternehmen unter den steigenden Energiepreisen. Hinzu kamen mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs neue Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten. Im März brach deshalb die Industrieproduktion regelrecht ein. Ob sich die im April begonnene Erholung fortgesetzt hat, werden am Donnerstag Zahlen des Statistischen Bundesamts für Mai zeigen.

Höhere US-Zinsen beflügeln den Dollar

So oder so seien die Gewinnprognosen für die börsennotierten Unternehmen noch zu optimistisch, warnt die DZ Bank. Markus Wallner von der Commerzbank sieht indes zumindest für exportorientierte deutsche Unternehmen einen Hoffnungsschimmer: Der schwache Euro sollte es ihnen erleichtern, „die im zweiten Quartal weiter gestiegenen Produktionskosten abzufedern“, meint Wallner. Im Kreise der Dax-Konzerne gelte dies „in besonderem Maße für BASF, BMW, Daimler und Infineon“.

Die Euro-Schwäche hängt damit zusammen, dass der Dollar von den Zinserhöhungen der US-amerikanischen Notenbank Fed beflügelt wird. Ob sich diese bereits dämpfend auf den Beschäftigungsaufbau auswirken, wird am Freitag der Arbeitsmarktbericht der USA für Juni zeigen.

x