Wirtschaft Kommentar: Endlich!

Was unter der Regie der Amerikaner nicht gelang, haben die Franzosen durchgepaukt: Opel ist nach 20

Jahren wieder profitabel. Respekt.

Der Trend, der sich bereits bei den Halbjahreszahlen 2018 des französischen PSA-Konzerns abzeichnete, hat sich bestätigt: Die deutsche Traditionsmarke Opel und ihre britische Schwestermarke Vauxhall sind unter der Regie der Franzosen im Gesamtjahr 2018 endlich wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Diesen geschäftlichen Erfolg haben sich die in der Vergangenheit oft leidgeplagten Opelaner, darunter etwa 2500 am Standort Kaiserslautern, redlich verdient. Die Rückkehr in die Profitabilität, die unter dem damaligen Opel-Chef Robert Hendry verlorengegangen war, ist ein Motivationsschub und wird der Marke und dem Image weiter gut tun. Dass es so weit kam, ist nicht zuletzt dem Geschick des seit noch nicht einmal zwei Jahren amtierenden Opel-Chefs Michael Lohscheller zu verdanken. Er ist Opel-Oberlenker Nummer 8 (!) nach Hendry – daran mag man erkennen, wie zerrüttet, konzeptlos und wankelmütig die letzten 20 Jahre unter dem Dach des US-Autokonzerns General Motors (GM) abgelaufen sind. Lohscheller hat mit PSA-Chef Carlos Tavares zwar einen knallharten Sanierer im Nacken. Aber er ist beileibe keine Marionette, sondern ein selbstbewusster Realist. Zum neuen Opel-Realismus gehört, dass nur massive Kostensenkungen, Gleichteile mit Vauxhall, Peugeot, Citroën und DS und leider auch Jobabbau das Überleben der Marke auf Dauer sicherstellen. Opel ist jetzt auf einem guten Weg und darf sich nicht wieder im automobilen Niemandsland verfranzen.

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