Erneuerbare Energien Kein gutes Halbjahr für Wind- und Sonnenenergie
Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mit. Rechnerisch liefen demnach 20,9 Prozent der Anlagen und damit jede fünfte Anlage unter Volllast. Die Solaranlagen hatten von Januar bis Juni einen durchschnittlichen Nutzungsgrad von 10,5 Prozent.
„Nun bläst der Herbstwind, die Sonne lässt sich seltener blicken, das hat massive Auswirkungen auf den Nutzungsgrad von Windkraft- und Solaranlagen“, erläuterte das Statistikamt. So habe das Orkantief „Sabine“ im Februar 2020 mit seinen starken Sturmböen dafür gesorgt, dass Windkraft-Anlagen in Deutschland in diesem Monat knapp zur Hälfte (47,0 Prozent) ausgelastet waren. Im windarmen Juni 2021 lag der Nutzungsgrad dagegen bei nur 9,7 Prozent, das war der schwächste Wert seit Beginn der Erhebung im Januar 2018.
Januar setzte Solarenergie-Tiefpunkt
Der niedrigste Nutzungsgrad bei Deutschlands Solaranlagen wurde laut Statistik im Januar 2021 mit 1,8 Prozent erreicht; der höchste Nutzungsgrad lag im Juni 2019 mit Sonnenstundenrekord bei 19,5 Prozent. Wetterunabhängig unter den erneuerbaren Energien sind Biogas-Anlagen: Sie erreichten den Angaben zufolge im ersten Halbjahr knapp 57 Prozent der möglichen Volllast.
Fossil befeuerte Energieanlagen erreichen in der Regel höhere Nutzungsgrade, da sie vom Wetter unabhängig sind. Laut Statistik waren Braunkohle-Kraftwerke von Januar bis Juni im Schnitt zu 46,7 Prozent ausgelastet.