Bahnverkehr Im S-Bahn-Takt von Ludwigshafen und Speyer nach Wörth

Seit 2006 fährt die S-Bahn nach Germersheim. Stündlich geht es künftig weiter nach Karlsruhe, meist anstelle bisheriger Stadtbah
Seit 2006 fährt die S-Bahn nach Germersheim. Stündlich geht es künftig weiter nach Karlsruhe, meist anstelle bisheriger Stadtbahn-Züge.

Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember wächst das Netz der S-Bahn Rhein-Neckar in der Südpfalz. Eine Linie, die bisher in Germersheim endet, fährt montags bis freitags im Stundentakt weiter über Wörth nach Karlsruhe. Im neuen Fahrplanjahr gibt es außerdem deutlich mehr Direktzüge von Kaiserslautern über Rockenhausen nach Mainz.

Ende 2010 wurde die Strecke von Germersheim nach Wörth ins Karlsruher Stadtbahnnetz integriert. Mit dem kommenden Fahrplanwechsel gibt es nun erhebliche Änderungen im Zugangebot auf dieser Strecke. Die Karlsruher Stadtbahn ist weiterhin für das Grundangebot auf der Strecke mit einem täglichen Stundentakt zuständig, der alle Haltepunkte bedient. Diese Stadtbahnen fahren allerdings nicht über den Karlsruher Hauptbahnhof. In Karlsruhe wird die Marke S-Bahn auch für die Stadtbahnen verwendet, die Züge von und nach Germersheim fahren als S51 oder S52.

Zusätzlich zu den Stadtbahnen fahren künftig Züge der S-Bahn Rhein-Neckar, die bisher in Germersheim enden, weiter über Wörth zum Karlsruher Hauptbahnhof, montags bis freitags stündlich, am Wochenende allerdings deutlich seltener. Sie bedienen nur einen Teil der Halte zwischen Germersheim und Wörth.

S3-Züge fahren von Karlsruhe nach Karlsruhe

Dafür fallen Stadtbahn-Züge, die bisher zusätzlich zum Stundentakt fuhren, weg. Montags bis freitags gibt es nun stündlich Direktzüge von Mannheim, Ludwigshafen und Speyer beispielsweise nach Bellheim, Rülzheim, Jockgrim und Wörth. Dabei ist Karlsruhe für die Züge meist sowohl Start- als auch Zielbahnhof. Der Zuglauf der Linie S3 führt von Karlsruhe über Bruchsal, Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen und Speyer nach Karlsruhe beziehungsweise in der Gegenrichtung umgekehrt.

Das künftige Angebot auf dem Abschnitt zwischen Germersheim und Karlsruhe ähnelt dem auf der Strecke von Kaiserslautern nach Homburg. Auch hier überlagern und ergänzen sich zwei Systeme, nämlich die Linie S1 der S-Bahn Rhein-Neckar, die zwischen Kaiserslautern und Homburg alle Halte bedient und die Regionalbahn-Linie RB70 von Kaiserslautern nach Saarbrücken (und weiter nach Merzig), die den stärker frequentierten Halten ein halbstündliches Angebot verschafft und für andere Direktverbindungen sorgt als die S-Bahn Rhein-Neckar.

Flott über die Alsenzbahn von Kaiserslautern nach Mainz

Mit dem Fahrplanwechsel tritt ein neuer Verkehrsvertrag für die von der Deutschen Bahn (DB) gefahrenen Züge auf der Alsenzbahn in Kraft. Er bringt zusätzliche Direktzüge zwischen Kaiserslautern und Mainz, für die allerdings in der Regel eine Direktverbindung von Kaiserslautern nach Bingen wegfällt. Von Kaiserslautern nach Bingen gibt es zusätzlich zum stündlichen Regionalbahn-Grundtakt noch den Regional-Express RE17, den nicht die DB, sondern der Konkurrent Vlexx fährt.

Nicht zuletzt weil es auf dem extrem stark befahrenen Abschnitt von Gau Algesheim nach Mainz schwierig ist, Fahrplantrassen zu finden, gibt es bei den neuen Zügen eher ein Sammelsurium von Einzelfahrzeiten als einen glatten Takt. Zusätzlich zu dem bisherigen Direktzug um 5.54 Uhr ab Kaiserslautern nach Mainz fahren künftig Direktzüge ab Kaiserslautern um 5.16 Uhr (Mainz an 6.45 Uhr), 7.08 Uhr (Mainz an 8.36 Uhr) und 17.00 Uhr (Mainz an 18.18 Uhr).

Kürzeste Fahrzeit 78 Minuten

In der Gegenrichtung fahren Direktzüge ab Mainz um 6.09 Uhr (Kaiserslautern an 7.30 Uhr), 7.42 Uhr (Kaiserslautern an 9.07 Uhr) und 12.42 Uhr (Kaiserslautern an 14.19 Uhr). Der bisherige Direktzug um 17.16 Uhr ab Mainz fährt künftig zwar nicht mehr, dafür gibt es aber Züge kurz vorher um 16.41 Uhr ab Mainz (Kaiserslautern an 18.19 Uhr) und kurz nachher um 17.41 Uhr ab Mainz (Kaiserslautern an 19.15 Uhr).

Dass die Alsenzbahn wieder verstärkt von Direktzügen von Kaiserslautern nach Mainz befahren wird, ist eine neue Entwicklung, die aber an frühere Zeiten anknüpft. Die kürzeste Fahrzeit von 78 Minuten zwischen Kaiserslautern und Mainz erreicht dabei das Niveau der früheren D-Züge von Paris nach Frankfurt, die zwischen Kaiserslautern und Mainz nur in Bad Kreuznach hielten. Der Zug um 17.00 Uhr ab Kaiserslautern nach Mainz bedient dagegen auch die klassischen Eilzughalte Enkenbach, Winnweiler, Rockenhausen, Alsenz und Bad Münster am Stein.

Fernverkehr leidet unter Großbaustellen

Im DB-Fernverkehr gibt es zwar eine relativ umfangreiche Aufstockung des Angebots, allerdings vor allem auf Linien, die für die Pfalz und die Rhein-Neckar-Region keine Bedeutung haben. Betroffen von den Veränderungen sind vor allem die Strecken von Berlin nach München und Köln.

Diverse Veränderungen im Fernverkehrsangebot für Mannheim und die Pfalz hängen vor allem mit Großbaustellen im Netz der Deutschen Bahn (DB) zusammen. Monatelang war die Schnellstrecke von Fulda nach Kassel gesperrt. Das sorgte nicht nur für deutlich längere Fahrzeiten beispielsweise bei ICE von Mannheim nach Hannover, sondern auch für umfangreiche Veränderungen in der ICE-Linienführung.

Eine Folge davon war, dass der morgendliche ICE von Saarbrücken nach Frankfurt, der auch in Homburg, Kaiserslautern und Neustadt hält, derzeit nicht nach Berlin fährt, sondern stattdessen nach Dresden. Dabei bleibt es zunächst auch nach dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember, obwohl die Schnellstrecke von Fulda nach Kassel dann wieder zur Verfügung steht.

Schnellstrecke Kassel–Göttingen lange gesperrt

Gesperrt wird aber stattdessen ab Fahrplanwechsel bis zum 29. Februar die Schnellstrecke zwischen Kassel und Göttingen wegen einer Tunnelsanierung. Dadurch ergibt sich eine noch längere Fahrzeit von Mannheim nach Hamburg, außerdem fährt nicht mehr stündlich ein direkter ICE von Mannheim über Hannover nach Hamburg, sondern nur noch alle zwei Stunden. Dafür fahren aber mehr direkte ICE von Mannheim nach Berlin, und zwar jeweils im Zwei-Stunden-Takt über Göttingen (mit verlängerter Fahrzeit), über Leipzig sowie über Frankfurt-Flughafen, Erfurt und Halle (mit einer Fahrzeit von rund vier Stunden und 50 Minuten ist das die schnellste Verbindung).

Der morgendliche ICE von Saarbrücken über Homburg, Kaiserslautern und Neustadt nach Frankfurt fährt bis zum 29. Februar weiterhin nach Dresden. Während der wochenlangen Sperrung der Riedbahn fällt er aber vom 2. Januar bis 21. Januar aus, ebenso wie der frühmorgendliche Eurocity von Saarbrücken über Mannheim, Stuttgart und München nach Graz.

Während der Riedbahn-Sperrung gibt es auch im ICE-Angebot ab Mannheim wieder Änderungen. Eine Rückkehr zu der eigentlich normalen ICE-Linienstruktur kommt erst wieder ab 1. März – allerdings auch nur für gut vier Monate, bis die Riedbahn ab 15. Juli erneut für rund fünf Monate gesperrt wird. Den direkten ICE von Saarbrücken über Kaiserslautern nach Berlin gibt es wieder ab 2. März, samstags und sonntags fährt der Zug dann erstmals weiter nach Binz auf Rügen.

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