Löhne Hohe Inflation bremst Einkommensplus

Die Arbeitnehmer in Deutschland verdienen aufgrund der gestiegenen Inflation noch nicht so viel wie vor der Corona-Krise.
Die Arbeitnehmer in Deutschland verdienen aufgrund der gestiegenen Inflation noch nicht so viel wie vor der Corona-Krise.

Die hohe Inflation hat den Lohnzuwachs der Arbeitnehmer in Deutschland gemindert.

Die Reallöhne stiegen im zweiten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 3 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mit. Demnach stieg der Nominallohnindex, der die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen abbildet, im Vorjahresvergleich um knapp 5,5 Prozent. Die Verbraucherpreise kletterten in diesem Zeitraum jedoch um 2,4 Prozent. Damit seien zwar die nominalen Lohneinbußen um 4,7 Prozent aus dem zweiten Quartal 2020 „überkompensiert“ worden. „Der deutliche Anstieg der Inflation hat aber dazu geführt, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer real noch nicht wieder so viel verdienen wie vor der Krise“, erklärten die Statistiker.

Im Vorjahresquartal hatte es aufgrund der Corona-Pandemie mit real minus 4,7 Prozent die stärksten Lohneinbußen seit der globalen Finanzkrise 2008/09 gegeben. Da im zweiten Quartal immer weniger Kurzarbeit in Anspruch genommen wurde und viele Corona-Einschränkungen zurückgenommen wurden, erhöhte sich die Arbeitszeit der Beschäftigten um 4,2 Prozent auf 38,3 Stunden pro Woche. 2019 waren es im zweiten Quartal 39,2 Stunden. Besonders weniger gut Ausgebildete profitierten davon. Un- und angelernte Arbeitskräfte verzeichneten den Statistikern zufolge einen Lohnanstieg von 9,3 Prozent. Diese Gruppe war im Vorjahr allerdings mit Lohnrückgängen um die 8 Prozent auch besonders stark von der Pandemie betroffen gewesen.

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