Corona-Pandemie Heidelberg Cement: Baustoffkonzern meldet Kurzarbeit an

Die Corona-Pandemie macht dem Baustoffriesen heidelberg Cement zu schaffen.
Die Corona-Pandemie macht dem Baustoffriesen heidelberg Cement zu schaffen.

Der Baustoffriese Heidelberg Cement, der an seinem Firmensitz rund 1000 Menschen in der Hauptverwaltung beschäftigt, hat für seine deutschen Beschäftigten Kurzarbeit angemeldet.

Die Maßnahme, die dem Unternehmen Kosten spart und die eine „Reaktion auf die tiefgreifenden Auswirkungen des Corona-Virus“ sei, betreffe „zunächst vor allem Mitarbeiter aus der Hauptverwaltung“ des Konzerns in Heidelberg, teilte das Unternehmen mit. Der Umfang der Kurzarbeit werde individuell in Abhängigkeit des Arbeitsausfalls festgelegt. Dieser könne bis zu 100 Prozent betragen. In Ländern, in denen vergleichbare Instrumente zur Kurzarbeit zur Verfügung stehen, nehme das Unternehmen diese ebenfalls in Anspruch.

Aufsichtsrat und Vorstand tragen zur Kosteneinsparung bei. Beide hätten entschieden, im zweiten Quartal, also von April bis Juni, auf 20 Prozent ihrer Festbezüge zu verzichten. Die Gehälter der Manager und deren Aufseher setzen sich aus fixen und variablen Bezügen sowie langfristigen Bezügen zusammen, die in der Regel bei börsennotierten Unternehmen abhängig beispielsweise von der Entwicklung der Aktienkurse sind. Heidelberg Cement ist im Börsenschwergewicht Dax notiert.

Dem Vorstandsvorsitzenden Dominik von Achten zufolge ist das Ziel, „dieses freiwillige Zeichen der Solidarität auf die nächste Managementebene im Unternehmen auszuweiten“. In der Konzernzentrale sowie in vielen Ländergesellschaften habe die Geschäftsleitung die Führungskräfte zu einer ähnlichen freiwilligen Solidaraktion aufgerufen und dafür breite Zustimmung erhalten.

Seit Mitte März und bis Ende April befinde sich die Hauptverwaltung in Betriebsferien, teilte das Unternehmen weiter mit. Viele ausländische Tochtergesellschaften hätten bereits Anfang März damit begonnen, Arbeitszeiten und Belegschaften zu reduzieren. Details über den Umfang nannte Heidelberg Cement nicht.

Die Hauptversammlung, die für den 7. Mai geplant war, soll nun am 4. Juni ohne Aktionäre und Aktionärsvertreter stattfinden. Sie soll für die Anteilseigner im Internet übertragen werden. Diese könnten ihr Stimmrecht per Briefwahl oder Vollmacht an die Stimmrechtsvertreter ausüben. Bis spätestens zwei Tage zuvor könnten angemeldete Aktionäre Fragen zur Tagesordnung einreichen.

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