Bahnverkehr GDL-Streik: Weniger Züge in der Pfalz

Von Ludwigshafen nach Kaiserslautern und Germersheim fährt während des GDL-Streiks nur rund ein Viertel der gewohnten S-Bahnen.
Von Ludwigshafen nach Kaiserslautern und Germersheim fährt während des GDL-Streiks nur rund ein Viertel der gewohnten S-Bahnen. Statt halbstündlich fahren die Züge nur alle zwei Stunden.

Die Lokführergewerkschaft GDL ruft zu einem Streik auf, der von Donnerstag, 7. März, bis Freitag, 8. März, dauern soll. Am Donnerstag gilt bei der Deutschen Bahn (DB) im Pfälzer Bahnverkehr deshalb ein Notfahrplan mit stark reduziertem Angebot, der am Freitagnachmittag ab etwa 15 Uhr voraussichtlich leicht erweitert werden soll.

Auf den S-Bahn-Strecken von Mannheim über Neustadt nach Kaiserslautern und von Mannheim über Speyer nach Germersheim sollen die Züge nur im Zwei-Stunden-Takt statt sonst halbstündlich fahren. Auch auf der Linie S6 von Mannheim über Ludwigshafen und Frankenthal nach Mainz ist ein Zwei-Stunden-Takt vorgesehen.

Sämtliche Regional-Express-Linien fallen komplett aus. Anders als bei früheren Streiks gilt das auch für den RE1 von Saarbrücken über Homburg, Kaiserslautern und Neustadt nach Mannheim. Auf der Linie RB 70 von Kaiserslautern nach Saarbrücken ist wieder ein Stundentakt vorgesehen. Die S1 fällt dagegen auf dem Abschnitt zwischen Kaiserslautern und Homburg aus.

Regionalbahnen im Zwei-Stunden-Takt

Im Zwei-Stunden-Takt sollen folgende Regionalbahn-Linien bedient werden: RB 45 von Neustadt über Bad Dürkheim nach Freinsheim, RB 46 von Frankenthal über Grünstadt nach Ramsen, RB 51 von Neustadt über Landau nach Karlsruhe, RB 55 von Landau nach Pirmasens.

In der Westpfalz ist die Alsenzbahn zwischen Kaiserslautern und Alsenz wegen Bauarbeiten gesperrt. Deshalb fallen hier sowohl die Regionalbahnzüge der DB aus als auch auf dem Abschnitt zwischen Kaiserslautern und Bad Kreuznach die Regional-Express-Züge von Kaiserslautern über Rockenhausen und Bingen nach Koblenz, die das Unternehmen Vlexx fährt.

Ein Zwei-Stunden-Takt ist zwischen Kaiserslautern und Lauterecken vorgesehen, zwischen Kaiserslautern und Pirmasens ein Zwei-Stunden-Takt mit Lücken, ähnlich zwischen Pirmasens und Saarbrücken. Zwischen Kaiserslautern und Kusel sollen Züge im Vier-Stunden-Takt fahren.

Überhaupt keine Züge fahren laut dem Notfahrplan auf den Linien von Winden nach Bad Bergzabern und Weißenburg, von Wörth nach Lauterburg sowie von Grünstadt nach Monsheim.

Moderatoren korrigieren Angaben von GDL-Chef

Bei den vergangene Woche erneut gescheiterten Tarifverhandlungen bei der DB haben die eingeschalteten Moderatoren auch einen Einigungsvorschlag zum Kernthema Arbeitszeitreduzierung gemacht. Die Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter sollte diesem Vorschlag zufolge in zwei Stufen von derzeit 38 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich gesenkt werden. Um die erste Stunde sollte zum 1. Januar 2026 reduziert werden, um die zweite zum 1. Januar 2028. Das geht aus einem Schreiben der Vermittler, des früheren Bundesinnenministers Thomas de Maizière und Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther (beide CDU), an die beiden Tarifparteien hervor, das sie am Dienstag veröffentlicht haben. „Aufgrund von unterschiedlichen Interpretationen zu dem von uns als Moderatoren gemachten Vorschlag für den weiteren Fortgang der Gespräche zwischen Bahn und GDL veröffentlichen wir diesen zur Klarstellung“, teilten de Maizière und Günther am Dienstag mit.

Die DB hatte dem Kompromissvorschlag eigenen Angaben zufolge zugestimmt. Die GDL nicht, weshalb die Verhandlungen vergangene Woche ohne Einigung scheiterten. GDL-Chef Claus Weselsky hatte am Montag gesagt, der Vorschlag der Vermittler habe lediglich eine Senkung auf 37 Stunden bei vollem Lohnausgleich vorgesehen. Eine weitere halbe Stunde Senkung wäre demnach im Rahmen eines bestehenden Arbeitszeit-Wahlmodells bei der DB möglich gewesen. Die DB hatte diese Darstellung zurückgewiesen.

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