Wirtschaft Firmen und Fakten: Streiks (I): Schlichtung bei Eurowings gescheitert

Der Tarifkonflikt bei der Lufthansa-Tochter Eurowings flammt wieder auf. Die Schlichtung unter dem früheren Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), sei gescheitert, teilte Nicoley Baublies, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Luftverkehr (IGL) gestern mit. Die Beschäftigten an Bord und am Boden treibe nun die Frage um, wie es weitergehe. Die Gewerkschaft werde daher in den kommenden Tagen zur Urabstimmung aufrufen. Angesichts der neuen Entwicklungen seien „flächendeckende Arbeitskämpfe zu erwarten“, sagte Baublies, der auch Vorstandsmitglied der für das Kabinenpersonal zuständigen Gewerkschaft Ufo ist. Seit Dienstag sei klar, warum eine Lösung mit der Geschäftsführung von Eurowings nicht möglich gewesen sei. „Der LH-Konzern kann durch die Insolvenz von Air Berlin an billige Flugzeuge kommen und muss weder Personal, noch dessen Tarifverträge übernehmen“, kritisierte Baublies. Die von Eurowings und Ufo vereinbarte Schlichtung hatte im April begonnen. Die Gewerkschaften Ufo und Verdi hatten Ende vergangenen Jahres Arbeitsniederlegungen bei den Lufthansa-Töchtern Eurowings und Germanwings organisiert. Verdi vereinbarte im Dezember einen neuen Tarifvertrag. Gespräche über einen gewerkschaftsübergreifenden Tarifvertrag für die Eurowings-Flugbegleiter scheiterten jedoch. An Spaniens Flughäfen drohen im kommenden Monat erhebliche Probleme: Die Mitarbeiter der Flughafenbetreiber Aena und Enaire haben vom 15. September an einen landesweiten Streik angekündigt, der 25 Tage dauern soll. Dies teilte die Gewerkschaft UGT gestern mit. Die Arbeitnehmervertretungen forderten vor allem die Schaffung neuer Stellen und bessere Löhne, berichteten spanische Medien. Bereits am Montag war das Sicherheitspersonal am Flughafen von Barcelona in einen unbefristeten Ausstand getreten. Längere Wartezeiten konnten nur deshalb vermieden werden, weil die Regierung die Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) damit beauftragt hatte, die Kontrollen der Passagiere zu übernehmen. Die Streikenden fordern vom privaten Sicherheitsunternehmen Eulen ebenfalls eine Aufstockung des Personals und bessere Arbeitsbedingungen.

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