Wirtschaft EZB: Notenbanker erwartet Änderung des Kurses

«Wien». Die EZB befindet sich laut Österreichs Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny auf dem Weg hin zu einer langsamen Abkehr von ihrer ultraexpansiven Geldpolitik.

„Ich glaube schon, dass man die Perspektive einer vorsichtigen Normalisierung anpeilt“, sagte das EZB-Ratsmitglied gestern auf einer Veranstaltung in Wien. „Das heißt kein abruptes Bremsen, aber eben doch den Fuß langsam weg vom Gaspedal.“ Die Europäische Zentralbank (EZB) hält schon seit Längerem ihren Leitzins auf dem Rekordtief von 0 Prozent. Zudem erwerben die Währungshüter seit März 2015 in großem Stil Staatsanleihen und andere Wertpapiere, um Banken zur stärkeren Vergabe von Krediten an Firmen und Haushalte zu bewegen. EZB-Präsident Mario Draghi hatte für die Ratssitzung im Oktober eine Weichenstellung zur Zukunft des Programms signalisiert. Experten erwarten, dass die EZB entscheidet, die Käufe über das Jahresende hinaus zu verlängern - aber mit geringerem monatlichen Kaufvolumen. Nicht nur bei Autos, auch bei Notenbanken gebe es das Problem des langen Bremsweges, sagte Nowotny. Er glaube daher, dass es vernünftig sei, mit Sicherheitsabstand zu fahren „aber auf aktuell auftretende Gefahren rasch zu reagieren.“

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