Konsum E-Commerce fördert Handel mit gefälschten Waren

56 Prozent der an den EU-Grenzen sichergestellten gefälschten Waren wurden im Online-Handel erworben.
56 Prozent der an den EU-Grenzen sichergestellten gefälschten Waren wurden im Online-Handel erworben.

Der Online-Handel wird nach einer Studie in großem Umfang für den Vertrieb von Fälschungen missbraucht.

Der sogenannte E-Commerce, der Handel mit Waren oder Dienstleistungen im Netz, sei zur „wichtigsten Triebfeder für den Vertrieb von nachgeahmten Produkten“ geworden. Das geht aus einer gemeinsamen Studie des EU-Amtes für geistiges Eigentum (EUIPO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, die am Montag am EUIPO-Sitz im ostspanischen Alicante veröffentlicht wurde.

Für die Studie wurden Daten aus den Jahren 2017 bis 2019 analysiert. Über die Hälfte (56 Prozent) der an den EU-Grenzen sichergestellten gefälschten Waren wurden demnach im Online-Handel erworben. Mehr als 75 Prozent dieser beschlagnahmten Waren stammten aus China, hieß es. Dahinter folgen mit großem Abstand Hongkong mit 5,7 Prozent, die Türkei (5,6) sowie Singapur (3,3). Bei den beschlagnahmten Produkten aus dem elektronischen Geschäftsverkehr handelt es sich laut der Studie vorwiegend um Parfümeriewaren und Kosmetika, pharmazeutische Erzeugnisse und Sonnenbrillen.

„Negative Akteure angelockt“

„Der elektronische Geschäftsverkehr hat die Auswahl für die Verbraucherinnen und Verbraucher vergrößert und bietet Unternehmen neue, flexible Möglichkeiten des Marktzugangs. Gleichzeitig gibt es zahlreiche Belege dafür, dass das Online-Umfeld auch negative Akteure angelockt hat, die die Vertriebswege für den elektronischen Geschäftsverkehr mit gefälschten Waren überschwemmen“, sagte EUIPO-Exekutivdirektor Christian Archambeau. Man arbeite mit verschiedenen Stellen zusammen, um Verletzungen von Rechten des geistigen Eigentums im Internet zu bekämpfen, betonte er.

Der E-Commerce hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Diese Entwicklung hat sich während der Corona-Pandemie aufgrund der damit einhergehenden Mobilitätseinschränkungen noch weiter verstärkt.

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