Jahresbilanz Deutsche Post: Trotz Rekordzahlen maue Stimmung

Im vergangenen Jahr waren sie so vollgepackt unterwegs wie nie zuvor: die Auslieferer von Post und DHL.
Im vergangenen Jahr waren sie so vollgepackt unterwegs wie nie zuvor: die Auslieferer von Post und DHL.

Die Deutsche Post legt glänzende Zahlen fürs Jahr 2021 vor . Eigentlich wäre das ein Grund zum Feiern im Bonner Post-Tower. Doch die Stimmung ist gedrückt bei der Jahres-Pressekonferenz. Die Folgen des Ukraine-Krieges verunsichern auch den Gelben Riesen.

Nach dem höchsten Gewinn ihrer Firmengeschichte stellt sich die Deutsche Post DHL auf ein rückläufiges Paket-Geschäft ein. Im Bereich Post & Paket Deutschland rechnet das Unternehmen fürs laufende Jahr mit einem Betriebsergebnis von circa 1,5 Milliarden Euro und damit mit weniger als 2021. Da wurde ein operatives Ergebnis von 1,8 Milliarden Euro verbucht. Finanzvorständin Melanie Kreis sagte am Mittwoch in Bonn, dass das Paket-Volumen in der ersten Jahreshälfte 2022 im Vergleich zu 2021 wahrscheinlich sinken werde. Dies liege an den sehr hohen Referenzwerten – im Vorjahr hatten zwischenzeitliche Corona-Schließungen den Paket-Bedarf angekurbelt.

Insgesamt hat der Bonner Konzern kräftige Wachstumsjahre hinter sich. Firmenkunden gaben viel mehr Aufträge für Frachtgut oder Express-Sendungen in Auftrag als früher, außerdem profitierte der Konzern vom Online-Boom. 2020 transportierte die Post in Deutschland 1,6 Milliarden Pakete. 2021 waren es mehr als 1,8 Milliarden. Weiter nach oben dürfte es vorerst aber wohl nicht gehen, wie die Verlautbarungen vom Mittwoch verdeutlichen.

Profitabler gewirtschaftet

Konzernchef Frank Appel und Finanzvorständin Kreis stellten für 2021 sehr gute Jahreszahlen vor, alle Konzernbereiche konnten zulegen. Zudem verkündete die Chefetage eine gute Nachricht für Aktionäre: Die Dividende soll deutlich steigen. Insgesamt verbuchte der Konzern 2021 einen Gewinn von rund 5,1 Milliarden Euro und damit 69,6 Prozent mehr als 2020 (3,0 Milliarden). Der Umsatz wuchs um 22,5 Prozent auf 81,7 Milliarden Euro. Das bedeutet: Der Gelbe Riese wirtschaftete wesentlich profitabler als zuvor. Für dieses Jahr rechnet die Post konzernweit mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf etwa gleichbleibendem Niveau.

Der Ukraine-Krieg hat auch für die Deutsche Post DHL Folgen. Das Geschäft mit Russland, Belarus und mit der Ukraine hat die Firma weitgehend eingestellt. Verpflichtungen aus dem Weltpostverein kommt die Firma allerdings weiterhin nach. Man bringe die Ware an die Grenze, wo die ukrainische Post sie übernehme, sagte Konzernchef Appel.

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