Wirtschaft Automaße: Immer enger im Parkhaus und an der Baustelle

«Duisburg.» Autos, die neu auf den Markt kommen, werden immer breiter und verursachen so zunehmend Probleme in Parkhäusern oder an Autobahn-Baustellen. Das hat Automarkt-Experte Ferdinand Dudenhöffer in einer Studie herausgearbeitet und bringt von der Fahrzeugbreite abhängige Parkplatzgebühren und Versicherungsbeiträge ins Gespräch.

„War im Jahr 1990 der Durchschnittsneuwagen in Deutschland noch 1,679 Meter breit, sind es mittlerweile 1,802 Meter. Das sind 12,3 Zentimeter oder 7,4 Prozent mehr als im Jahr 1990“, schreibt Professor Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen in der gestern veröffentlichten Studie. Dabei seien nicht die vielgescholtenen sportlichen Geländewagen (SUV) die „Wachstums-Champions bei Breite und Länge“, sondern Vans (Hochdachkombis, Kleinbusse), MPV (Vielzweckautos) sowie Limousinen. Das durchschnittliche Längenwachstum über alle Autogattungen hinweg liege bei 3,4 Prozent; in der Höhe habe es einen Rückgang um 2,0 Prozent gegeben. In Parkhäusern und auf Parkplätzen, wo laut Dudenhöffer eine Mindestbreite von 2,30 Metern gelte, werde es immer enger. Dies treffe auch auf Autobahn-Baustellen mit schmalen Überholspuren zu. Autos mit ausgeklappten Außenspiegeln überschreiten deshalb dort oft die zulässige Breite, die teils mit zwei Metern angegeben wird. Der Experte schlägt teurere Parkplatzgebühren für breite Autos vor: „Wer mehr Platz braucht, könnte dafür ja auch bezahlen.“ Und weiter: „Je breiter, umso größer das Unfallrisiko auf Autobahn-Baustellen. Also warum auch nicht hier die Kosten in der Breite ermitteln und umlegen?“ Als Negativbeispiel für ausgeprägtes Breitenwachstum seit 1990 nennt Dudenhöffer den Opel Corsa (plus 14 Prozent). So breit wie der Corsa heute seien vor 27 Jahren weder der VW Golf noch der BMW 3er gewesen.

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