Fragen und Antworten 250 Euro extra: Umweltbonus für E-Auto-Besitzer

Weil E-Autos Strom statt Benzin oder Diesel tanken, erzeugen sie deutlich weniger Treibhausgase. Und diese CO2-Ersparnis lässt s
Weil E-Autos Strom statt Benzin oder Diesel tanken, erzeugen sie deutlich weniger Treibhausgase. Und diese CO2-Ersparnis lässt sich zu Geld machen.

Wer ein Elektroauto fährt, kann damit Geld verdienen. Bis zu 250 Euro sind noch in diesem Jahr an sogenannter THG-Prämie drin. Bis Anfang November sollte man handeln.

Warum gibt es das Geld?
Private Fahrzeughalter können seit 2022 für die Menge an CO 2 , die sie durch ihr E-Auto verglichen mit einem Verbrenner einsparen, ein Zertifikat bekommen. Als Käufer dieser Zertifikate treten Mineralölfirmen wie Aral, BP oder Shell auf, die bestimmte Minderungsquoten beim Ausstoß von Treibhausgasen, die sogenannten THG-Quoten (THG steht für Treibhausgasminderung), erfüllen müssen. Damit der Verkauf funktioniert, kann sich der einzelne Fahrzeughalter beim Umweltbundesamt (UBA) registrieren lassen. Das übernehmen Dienstleister, die auch die Preisverhandlungen mit der Industrie führen. Wichtig zu wissen: Ob das E-Auto gekauft oder geleast wurde, ist für die Ausstellung des Zertifikats egal. Für Hybridautos gibt es die Prämie aber nicht, da sie auch mit fossilen Kraftstoffen betankt werden können. Aufgrund einer neuen Verordnung sind seit Juli außerdem E-Roller von der Prämie ausgeschlossen.

Wie ist das mit der Frist?
Die Registrierung beim UBA für die Prämie 2023 ist nur bis 15. November dieses Jahres möglich. Zuvor konnte man das auch noch im Folgejahr erledigen. Da die Dienstleister aber eine gewisse Vorlaufzeit benötigen, rät unter anderem die Stiftung Warentest, sich mindestens etwa 10 Tage vor Ablauf der Frist bei einem Dienstleister anzumelden, also spätestens am 5. November. Dabei muss der Fahrzeugschein übers Internet hochgeladen werden. Wer die Frist verpasst, verliert seinen Prämienanspruch für das komplette Jahr.

Wie viel bekomme ich ausgezahlt?
In einer Untersuchung im Juli 2022 ermittelte die Stiftung Fixprämien zwischen 275 und 350 Euro für ein Jahr. So viel werden die E-Auto-Halter jetzt nicht mehr bekommen. Laut Vergleichsportal Verivox liegt die Prämie je nach Dienstleister derzeit zwischen 70 und 245 Euro. Privatleute können das Geld steuerfrei einstreichen. In der Verivox-Übersicht sind 40 Angebote gelistet, hinter denen Start-ups, aber auch Energieversorger und Autoversicherer stehen.

Wonach bemisst sich die Prämie?
Die Fahrzeughalter können zwischen zwei Preismodellen wählen: einer von Anfang an feststehenden Fixprämie und einer erfolgsabhängigen Flexprämie, bei der sie prozentual am Verkaufspreis beteiligt werden, häufig mit 80 bis 85 Prozent. Die Stiftung Warentest rät vom Flexmodell ab, es sei denn der Dienstleister garantiert eine Mindestprämie. Außerdem empfehlen die Tester, sich nicht länger als für 2023 an einen Dienstleister zu binden, um 2024 – auf einem in Bewegung befindlichen Markt – gegebenenfalls wechseln zu können. Wie viel vom Zertifikate-Preis beim Fahrzeughalter ankommt, hängt neben dem Verkaufserlös auch von der Provision ab, die der jeweilige Anbieter kassiert. Die individuelle Fahrleistung spielt für die Höhe der Prämie hingegen keine Rolle. Die handelbare Ersparnis an CO 2 legt das UBA pauschal für jedes E-Auto fest.

Worauf muss ich achten?
Manche Anbieter zahlen die THG-Prämie kurz nach der Anmeldung an den Fahrzeughalter aus – noch bevor das THG-Zertifikat vom UBA überhaupt ausgestellt wurde. Bei anderen kann es einige Wochen oder Monate bis zur Auszahlung dauern. Wer aus Umweltgründen nicht will, dass Mineralölfirmen Zertifikate erwerben, die sie zum CO 2 -Ausstoß berechtigen, kann den eigenen Verkaufserlös bei einigen Dienstleistern auch für Klimaschutzprojekte spenden.

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