Rheinpfalz Zu Freunden geworden

Die deutschen und polnischen Jugendlichen haben bei zahlreichen Unternehmungen viel über das jeweils andere Land und dessen Mens
Die deutschen und polnischen Jugendlichen haben bei zahlreichen Unternehmungen viel über das jeweils andere Land und dessen Menschen erfahren.

„Es waren sehr erlebnisreiche zehn Tage, jeder hatte Spaß, niemand ging verloren und bis auf einen Bienenstich wurde Gott sei Dank niemand verletzt“, witzelte Maximilian Eckstein, Leiter der deutsch-polnischen Jugendfreizeit, die von der Volkshochschule des Landkreises gemeinsam mit der polnischen Partnerstadt Brzeg organisiert wurde.

Zwischen dem 3. und 12. Juli war die Jugendherberge auf Burg Lichtenberg das Zuhause für elf polnische und zehn deutsche Schüler. Die Jugendfreizeit, die durch das deutsch-polnische Jugendwerk mitfinanziert wurde, fand bereits zum fünften Mal statt. Auf dem abwechslungsreichen Programm der Gruppe standen Kletterausflüge, eine Fahrt nach Straßburg mit Besichtigung des Europarates sowie Ausflüge nach Trier und Luxemburg. Auch die Stadt Kusel wurde mit einer Stadtführerin besichtigt. Absoluter Höhepunkt für die meisten der 14- bis 16-jährigen Schüler war aber der Ausflug in den Europapark. Aber auch der pädagogische Teil sollte bei der Freizeit nicht zu kurz kommen: „Der tiefere Sinn der Freizeit ist es, Sprachbarrieren zwischen den Schülern abzubauen und die Kultur des jeweils Anderen kennenzulernen“, erklärte Eckstein. Zudem sollten Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Länder kennengelernt werden. Zusätzlich habe die Gruppe versucht, gemeinsam über das Thema Europäische Gemeinschaft zu diskutieren, um etwas über die verschiedenen Sichtweisen der beiden Länder erfahren zu können. Natürlich sei es aber auch einfach darum gegangen, neue Menschen kennenzulernen und Freundschaften zu knüpfen. Den beiden polnischen Betreuerinnen Joanna Lyskawa und Renata Huk hat die Reise nach Deutschland sehr gut gefallen: „Es war eine wunderschöne Zeit, ich finde die Landschaft in der Region einfach klasse. Ich freue mich auch für die Jugendlichen, dass sie hier die Möglichkeit haben, interkulturelle Freundschaften zu schließen – außerdem ist das deutsche Essen einfach sehr lecker“, schilderte Lyskawa ihre gewonnen Eindrücke. Auch die deutschen und polnischen Schüler zogen durchweg ein positives Fazit. Die 15-jährige Julia Lerch, die zum ersten Mal in Deutschland war, will nächstes Jahr gleich wieder nach Kusel kommen: „Es war einfach eine super Zeit hier, mir haben besonders die vielen Ausflüge gefallen.“ Vor allem war sie von der Draisinenfahrt sowie den Fahrten nach Straßburg und in den Europapark begeistert. Ebenfalls zum Liebhaber des Europaparks wurde der 16-jährige Michail Osiadacz: „Ich bin ein Fan von Deutschland, die Leute waren hier alle sehr hilfsbereit und freundlich – ich konnte auch etwas Deutsch lernen.“ Nach dem ersten Kennenlernen der polnischen Kultur wollen auch einige deutsche Schüler im kommenden Jahr an der Freizeit in Polen teilnehmen: „Ich fand es schön, einmal Menschen aus einem anderen Land zu begegnen – habe mir überlegt, nächstes Jahr auch nach Polen zu gehen“, erzählte die 13-jährige Helena Fruck. Auch sie habe mittlerweile einige Worte polnisch lernen können, nachdem die Verständigung anfangs nur mit Händen und Füßen zu bewerkstelligen gewesen sei. Pauline Appne, 14 Jahre alt, ist für eine Freundin bei der Freizeit eingesprungen und war froh, dass sie diese Erfahrung machen durfte: „Ich habe mich sehr gut mit den polnischen Schülern verstanden und konnte auch etwas Polnisch lernen.“ Es sei eine sehr schöne Zeit gewesen, alle hätten sich super verstanden und Freundschaft geschlossen – „ich hoffe, dass ich nächstes Jahr in Polen einige von ihnen wiedersehe.“ Am letzten Abend stand ein buntes Programm auf dem Plan. Es wurden Spiele gespielt, Geschenke und Teilnahmebescheinigungen verteilt. Zudem wurde eine alte polnische Tradition gepflegt, die sogenannte Grüne-Nacht, bei der die Schüler einander hinterherjagen und sich gegenseitig Zahnpasta ins Gesicht schmieren.

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