Rheinpfalz Zoller schießt Rote Teufel aus der Krise

INGOLSTADT. Nicht schön, aber wichtig: Nach drei Niederlagen in Serie landete der 1. FC Kaiserslautern gestern Abend einen 2:1 (1:1)-Arbeits- und Zittersieg beim FC Ingolstadt und ist nun Dritter in Liga zwei. Simon Zoller traf doppelt.

14 Punkte aus den letzten sieben Spielen - der FC Ingolstadt, in den bisherigen fünf Pflichtbegegnungen mit dem FCK sieglos, ging mit breiter Brust ins erste Montagsspiel in der Geschichte der ”Schanzer”.

Der FCK begann wie erwartet. Jan Simunek verteidigte für den gelbgesperrten Florian Dick, Willi Orban übernahm den Part des erkrankten Markus Karl. Innen verteidigte Dominique Heintz. Am linken Flügel durfte Ruben Jenssen für Marcel Gaus ran, der zuletzt kräftemäßig auf der Felge lief. Nun: Simunek tat sich schwer gegen Filigrantechniker Caiuby, machte nach 56 Minuten Platz für den 20 Jahre alten Debütanten Jean Zimmer. Der machte es ordentlich. Heintz wirkte zunächst nicht passsicher, steigerte sich nach der Pause. Der kampfstarke Orban arbeitete überzeugend. Und Jenssen, wohl kein klassischer Flügelflitzer, bewies sich als Ballschlepper. Als er dann in der 53. Minute ein klasse Dribbling hinlegte, gut nach innen passte behinderte Enis Alushi den herangestürmten Zoller.

Der FCK kam gut in die Partie. Das lag auch an Mohamadou Idrissou, der in der Anfangsphase viel rochierte, versuchte, über die Flügel Lücken in den Abwehrverband des FCI zu reißen. Nach einem ersten erbeuteten Ball aber scheiterte Idrissou an Torhüter Özcan (5.). Dann suchte und fand Idrissou Sturmkollege Simon Zoller, aber Özcan parierte großartig (12.). Nachdem Zoller, von Idrissou eingesetzt, eine Direktabnahme knapp über das Ingolstadter Tor gesetzt hatte, konterte der FCI: Caiuby, bis zur Pause bester Mann, flankte, Moritz Hartmann setzte den Ball mit herrlichem Flugkopfball dem zögerlichen Sippel ins Netz (19.). Die Innenverteidigung war da unsichtbar, auch die Absprache zwischen Chris Löwe und Heintz passte in dieser Szene nicht.

Der Gegentreffer zeigte Wirkung. Die Lauterer ergingen sich in Fehlpässen, über die Flügel ging erst mal nichts. Zu viele Freistöße wurden verursacht und das nicht nur wegen der Kleinlichkeit von Referee Petersen. Und dann doch der Ausgleich: Karim Matmour serviert die dritte Ecke von links, Torrejón verlängert per Kopf, Zoller überlistet Ralph Gunesch, trifft per Kopf (32.). Es war das neunte Saisontor der Lauterer Nummer 9.

Aber der Treffer machte die Lauterer nicht sicherer. Nach einem Fehlschlag des aufgerückten Simunek sorgte Caiuby mit einem fantastischen Pass für die größte Chance der Partie: Alfredo Morales lief allein auf das Lauterer Tor zu, legte den Ball an Sippel, aber auch am Tor vorbei (40.). Riesenglück für den FCK.

Die zweite Halbzeit - ein Abnutzungskampf, wenig Fußball. Und dann aus dem Nichts mit der ersten Lauterer Chance nach dem Seitenwechsel das 2:1, wieder durch Zoller, Idrissou hatte ihn angespielt (64.). Mit zehn Treffern führt Zoller nun die Torjägerliste der Liga an. In der Endphase dann Glück und einmal ein mutiges Herauslaufen Sippels, der vor Lappe klärte (81.).

”Wir hatten in Anbetracht der drei Niederlagen richtig Druck vor dem Spiel, das war uns allen klar”, sagte Matchwinner Simon Zoller, ”wir können froh sein, dass wir jetzt kurz vor dem Urlaub diese drei Punkte eingefahren haben. Gut gelaufen - für mich und für die Mannschaft.”

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