Rheinpfalz „Wir liegen im Zeitplan“

Die L 482 zwischen Pirmasens und Rodalben, eine der meist befahrenen Landesstraßen in Rheinland-Pfalz, wird gerade gründlich erneuert. „Wir liegen voll im Zeitplan, verfügen sogar noch über einen zeitlichen Puffer“, erklärte Richard Lutz, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Kaiserslautern, am Dienstag bei einem Ortstermin.

Mächtige, gestutzte Felsgebilde tauchen auf der Bergseite auf. Talseits, wo Rodungen stattgefunden haben, werden Schächte mit Beton verfüllt. Von der Fahrbahn ist nur noch eine Sandstraße übriggeblieben. Trotz hochsommerlicher Hitze rollen hier die Bagger, laufen die Mischmaschinen, wirbeln die Lastwagen jede Menge Staub auf. Das Hoch- und Tiefbauunternehmen Eberhardt aus Straubing macht sich hier mit Spezialgeräten zu schaffen wie zum Beispiel dem Böschungsbagger mit seinen einzeln ausfahrbaren Rädern. Zwei Kolonnen mit zusammen 15 Mitarbeitern sind von früh morgens bis abends gegen 19 Uhr an der Baustelle im Einsatz. Der größte Teil der Arbeit entfällt auf die Hangsicherung, erklärte Sebastian Staab (LBM). Vor einigen Jahren, so Staab, sei die Trasse der L 482 zur Talseite hin durch Geländeaufschüttung verbreitert worden. Starke Niederschläge aber hätten die Festigkeit herabgesetzt. Folgen seien Böschungsrutsche und Verformungen im Streckenzug gewesen. Nun werde die Böschung gesichert unter Anwendung des sogenannten „Hydro-Zementationsverfahrens“ (wir berichteten am Montag). So entstehen stabilisierenden Stützscheiben. Auf die Stützen würde schließlich der Randbalken aufgesetzt. Dieser Erdbetonbalken, im Mittel ein bis zwei Meter hoch und breit, befestigt den Fahrbahnrand. Rigolen (Pufferspeicher) dienten der Entwässerung des Hangs. Im Abstand von zwanzig Metern werde die einen Meter breite „Schotterpackung“ zwischen den Stützscheiben eingebaut. Während dieser Sanierungsarbeiten bliebe laut Lutz der darunterliegende Wirtschafts- und Wanderweg wegen der Gefahr durch herabfallendes Gerölls gesperrt. Auf der Bergseite bearbeiten Spezialisten den Fels. Mit Baggern werden Überhänge, die bislang eng an die Straße heranreichten, abgebohrt. Weil dabei Funken schlagen können, geschieht dies unter Bewässerung. Um die Entwässerung auch bergseits zu verbessern, verlegen die Arbeitskolonnen auf dieser Seite eine neue Rinnenanlage und eine neue Drainageleitung. Die Drainageleitung, merkte Lutz an, sei zum Teil aufwendig herzustellen, wenn die Leitung in den Fels verlegt werden müsse. Die Länge der zu sanierenden Strecke beträgt fast drei Kilometer. Auf etwa eineinhalb Kilometern bedarf es der Hangstabilisierung. Wo Böschungsarbeiten stattfinden, erfolgt der Vollausbau der Fahrbahn mit Frostschutzschicht (30 Zentimeter) und hydraulisch gebundener Tragschicht, Asphalttragschicht (zehn Zentimeter) und Deckschicht (vier Zentimeter). Abseits der Böschungssanierung, wo sich die „Bärenhalde“ der Einfahrt nach Rodalben nähert, soll die Sanierung im Hocheinbau genügen – mit Asphalttrag- und Asphaltdeckschicht (zusammen 14 Zentimeter). Wie Sebastian Staab mitteilte, verschieben sich die Arbeiten nach der Ortseinfahrt in der Pirmasenser Straße, wo es auch schon Schäden am Rand gegeben habe, ins nächste Jahr. Zunächst, so Staab, habe die „Bärenhalde“ Vorrang. Bis Ende des Jahres soll die Straße dem Verkehr wieder zur Verfügung stehen. Die Sanierungsarbeiten haben im Mai begonnen. Vorausgegangen war die Erneuerung der Trinkwasserleitung durch die Stadtwerke Pirmasens. Die neue Leitung führt nun durch das Langenbachtal. (ns)

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