Rheinpfalz Wenn die Hunde anders wollen...

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Beim ersten Agility-Turnier des Schäferhundevereins Hefersweiler ging es für die 45 Starter und ihre Vierbeiner am Sonntag darum, schnellstmöglich und ohne Punktverlust den vorgegebenen Parcours zu meistern. Wie sich zeigte, ist dies nicht immer so einfach.

Bereits aus der Ferne war am Sonntagmorgen das Bellen und Fiepen zahlreicher Hunde hörbar. Denn der Hundeplatz des Schäferhundevereins war an diesem Tag Austragungsort des ersten Agility-Turniers. „Für den Verein ist das ein Höhepunkt des Jahres. Zumal viele Turniere immer in großer Entfernung stattfinden und wir so einen Wettkampf vor der Haustür haben“, sagte Vorsitzender Rainer Ackner. Ausgetragen wurden Wettbewerbe der Klassen A1, A2 und A3, in denen insgesamt 45 Teilnehmer starteten. „Über die Turniere können sich die Teilnehmer für die nächst höhere Klasse qualifizieren.“ Wie im Motorsport fand vor den jeweiligen Wettbewerben zunächst eine Begehung des Parcours statt, der im A2-Wettbewerb insgesamt 148 Meter lang ist. „Die Begehung dauert fünf Minuten. Dann wird es ernst“, ergänzte Ackner. Um Herrchen oder Frauchen und deren Vierbeinern das Leben zusätzlich zu erschweren, dürfen die Starter für den Parcours nicht länger als 68 Sekunden benötigen. Auf dem Hundeplatz ging auch Klaus Simon von Hindernis zu Hindernis. Mit dem fünf Jahre alten Australian Shepherd Jack will der Elzweilerer möglichst ohne Fehler und schnellstmöglich den Parcours absolvieren. Dass das nicht immer so leicht ist, wurde zuvor bei Frank Nemitz aus Groß-Gerau und Parson Russel-Hündin Aika deutlich. Denn Aika wollte von der Rampe direkt durch den Tunnel rennen und nicht – wie eigentlich vorgegeben - eine weitere Hürde überspringen. „Du aufgedrehtes Huhn“, sagte Nemitz im Ziel zu dem niedlichen Vierbeiner. Böse gemeint war das natürlich nicht. „Sicher muss der Hund Lust haben, letztlich reagiert das Tier aber auf meine Kommandos“, ergänzte Nemitz. Dass die verspielten und scheinbar nimmermüden Vierbeiner nicht immer Lust haben, beschrieb auch Vereinsvorsitzender Ackner. „Ein Hund ist im ersten Durchgang im Zeitlupentempo durch den Parcours und gab erst vor dem letzten Hindernis Gas. Er wollte einfach nicht.“ Dann wurde es ernst für Klaus Simon und Jack. Der fünfjährige Australian Shepherd konnte es kaum erwarten, bellte aufgeregt bis zum Startsignal seines Herrchens. Mit Volldampf nahm Jack die ersten Hürden, doch auch Simons Hund wollte nach der Rampe direkt in den Tunnel. Und auch bei zwei weiteren Hürden hatte Jack seinen eigenen Kopf. Ein Pfiff des Jurors bedeutete letztlich die Disqualifikation. „Sicher wollten wir ohne Fehler durchkommen, aber wir machen das für den Spaß“, so Simon, während sich Vierbeiner Jack im Zelt über sein Futter hermachte. „Die Kunst ist, einen kürzeren Weg wie den des Tieres zu finden. Denn der Hund ist immer schneller“, sagte Simon. Dessen Frau Gabi machte es wenig später mit der neunjährigen Border Collie-Hündin Kyra besser und meisterte den Parcours ohne Fehl und Tadel. Natürlich gab es für Kyra, die in der Seniorenklasse an den Start ging, im Ziel jede Menge Streicheleinheiten und ein Leckerli. (hlr)

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