Rheinpfalz Wechsel bei Karlsberg

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Die Homburger Karlsberg-Brauerei strafft ihre Organisation. Zum 1. Januar wird es vier eigenverantwortliche Geschäftsleiter im Biersegment für die Brauerei in Homburg, die Brasserie Licorne im elsässischen Saverne, für den Handel und für das Export-Geschäft geben. Geschäftsleiter der Brauerei Homburg wird Markus Mayer. „Sinn des Ganzen ist, noch näher mit den Entscheidern an unseren Kunden zu sein“, sagt Christian Weber, Juniorchef und als Generalbevollmächtigter fürs Operative Zuständiger des Karlsberg-Familienunternehmens.

Die Geschäftsleiter, so Weber, sollen wie eigenständige Unternehmer agieren können. Mit hoher Verantwortung aber auch Entscheidungskompetenz. Aus der dreistufigen Unternehmenssteuerung – unter der Eigentümergesellschaft Karlsbergbrauerei Weber KG stehen die Karlsberg Holding und darunter zwölf produzierenden Gesellschaften. Mit der Neuordnung des Biersegmentes verkürze man die Entscheidungswege um eine Stufe. Das bringe mehr Beweglichkeit in einer Phase des Unternehmens, in dem man wieder auf Expansionskurs steuere. Ab Januar ist die Unternehmensleitung in der Holding konzentriert, das operative Tagesgeschäft bei den Geschäftsleitern. Die 2009 mit der Lösung aus der Brauholding International eingeleitete Neuaufstellung des Karlsberg-Verbundes, vor allem aber die Bereinigung des Portfolios angehöriger Gesellschaften, wird 2016 „weitestgehend durch sein“, so Weber. Von 120 Gesellschaften sind noch 40 übrig. Die eigentliche Brauerei Homburg hat noch 333 Mitarbeiter (155 Kaufleute, 178 gewerbliche Mitarbeiter), vor zwei Jahren waren es noch 378. Die Personalanpassungen seien weitestgehend abgeschlossen, wobei genau geprüft werde, ob ausscheidende Mitarbeiter zu ersetzen sind. „Tendenziell werden wir personell im Vertrieb, der die Aufträge heranschafft, wachsen“, erklärt Christian Weber. Zum Wachstum des Unternehmens beitragen wird nach seiner Überzeugung das über vier Jahre vorbereitete, beim Bockbier-Anstich vor vier Wochen vorgestellte Partnerprogramm „Karlsbergs Bar“. Karlsberg übernimmt den Vertrieb internationaler Biere, Cidres, auch Cocktails und Eistees. „Im französischen Markt, wo belgische Biere mit Geschichte traditionell gefragt sind, machen wir schon jetzt mit den Partnern einen Jahresumsatz von fünf Millionen Euro. Fünf Millionen sind in Deutschland das Ziel in drei bis vier Jahren“, sagt Weber. Angesichts von 85,5 Millionen Umsatz der Brauerei im ersten Jahr 2015 eine überschaubare Größe. Biere wie das der Moritz-Brauerei aus Barcelona oder das alkoholfreie Bundaberg aus Australien, ein Ingwer-Getränk, sollen die Türen von großstädtischen Clubs und Freiluftgastronomien für das übrige Karlsberg-Sortiment öffnen. (cps)

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