Rheinpfalz „Was lange währt...“

Mit mehrmonatiger Verspätung beginnen heute die Arbeiten zum Bau eines Seniorenheims am Kennedy-Platz in der Stadtmitte von Ramstein-Miesenbach. Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) errichtet ein Haus mit 40 Betten, das nach seiner Fertigstellung das bestehende kleine Pflegeheim im Dienstleistungszentrum (DLZ) ersetzen soll (wir berichteten mehrfach).

„Was lange währt, wird endlich gut“, kommentiert der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands, Michael Nickolaus, den Baubeginn, auf den in Ramstein-Miesenbach viele Bürger sicher schon länger warten. Denn bislang gibt es in der Stadt mit ihren fast 8000 Einwohnern keine adäquate Einrichtung, in der alte Menschen vor Ort betreut werden können. Das kleine Pflegeheim im DLZ, das seit der Insolvenz des früheren privaten Betreibers im Jahre 2011 ebenfalls vom Roten Kreuz betrieben wird, gilt als nicht mehr zeitgemäß. Schon seit Jahren soll in Ramstein ein Domizil für betagte Menschen errichtet werden, doch die Pläne – beispielsweise war die Hospitalstiftung St. Wendel im Gespräch – wurden letztlich nicht umgesetzt. Auch der Baubeginn für das neue DRK-Seniorenheim, der zuletzt im September terminiert war, hatte sich immer wieder verschoben, da sich unter anderem der Prozess des Grunderwerbs nicht ganz einfach gestaltete, wie Nickolaus berichtet. Als sich die Firma F. K. Horn entschloss, in unmittelbarer Nachbarschaft ein Haus für betreutes Wohnen zu bauen, musste auch dies im Grundbuchamt berücksichtigt werden. „Wir haben jetzt je ein Grundstück in Erbbaupacht“, ergänzt der DRK-Geschäftsführer. Während die Arbeiten am Wohnprojekt der Firma Horn schon seit einiger Zeit laufen, wird der Bau des DRK-Seniorenheims am heutigen Donnerstag mit dem Ersten Spatenstich gestartet: Auf der von Wohnhäusern und dem Montessori-Kindergarten umbauten Fläche zwischen Kennedy-Platz, Bösdell- und Spesbacher Straße sollen ein Seniorenheim mit 40 Einzelzimmern für Lang- und Kurzzeitpflege sowie sechs Einheiten für Betreutes Wohnen entstehen. Die Pflegezimmer haben eine Größe von 17 Quadratmeter, die Wohnungen zirka 50 Quadratmeter; letztere können laut Nickolaus gemietet werden. „Wir haben schon etliche Anfragen“, so der DRK-Geschäftsführer weiter. Die zwölf Wohnungen der Firma Horn stehen dagegen zum Verkauf an. Sie haben eine Größe zwischen 66 und 105 Quadratmeter. Unter dem Motto „Service Wohnen“ können deren Bewohner später Dienstleistungen beim DRK buchen. Dieses Modell wird derzeit schon in Weilerbach praktiziert. Finanziert wird das DRK-Seniorenheim mit Gesamtkosten in Höhe von 4,3 Millionen Euro durch Eigen- und Fremdkapital; im Sommer erhielt das Projekt eine Finanzspritze der Deutschen Fernsehlotterie in Höge von 300.000 Euro. Michael Nickolaus rechnet mit einer Bauzeit von zwölf bis 15 Monaten. „Jetzt kommt es natürlich darauf an, ob der Winter noch richtig zuschlägt oder ob die Temperaturen einen zügigen Baufortschritt gestatten.“ Der zunächst ins Auge gefasste Eröffnungstermin im Januar 2016 werde wohl nicht zu halten sein, sagt Nickolaus: „Ich schätze, dass das Seniorenheim im Frühjahr 2016 in Betrieb geht.“ Mit der Eröffnung der neuen Einrichtung wird die bisherige im DLZ geschlossen. „Die Bewohner werden dann an den Kennedyplatz umziehen“, sagt Nickolaus . „Es ist ein lückenloser Übergang geplant.“ (oef)

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