Rheinpfalz Vier Tage und Nächte geht’s rund

Die Bar ist fertig gezimmert, Tische und Bänke stehen bereits, auch der Strauß liegt schon bereit – gut versteckt, auf dass das gute Stück bis am Sonntag nur ja nicht dreisten Dieben in die Hände fällt. Es kann also losgehen in Welchweiler. Dort steht wieder die Kerwe an – und schon heute Abend geht es los.

Den Strauß zu klauen und erst gegen einen dicken Obolus wieder herauszurücken, das war einst eine Art Sport. Dass nun junge Leute aus Nachbarorten ausrücken, um den Welchweilerern ihren Strauß zu stehlen und Fässer voller Hopfengetränk als „Ablöse“ zu verlangen, das steht nun wohl nicht zu befürchten. Doch derlei Sorgen plagen die Straußjugend in der Herrmannsberg-Gemeinde nun gar nicht. Die Jungs und Mädels haben schon die wichtigsten Vorbereitungen abgeschlossen – mit tatkräftiger Unterstützung freiwilliger Helfer des Sportvereins übrigens. Denn die Spielvereinigung Herrmannsberg – genauer: deren Förderverein – tritt wie gehabt als Mitveranstalter auf, wenn in Welchweiler nun wieder vier Tage (und wohl auch vier Nächte) lang ordentlich gefeiert wird. Auftakt ist schon am heutigen Freitagabend. Mit Live-Musik, versteht sich. Die Partyband „Futzpimmel“ wird einmal mehr ihre musikalische Visitenkarte bei einer Kerwe abgeben und am heutigen Freitagabend im Hof des Gasthauses Göres die Gäste unterhalten. Apropos Göres: Wieder mal ist das einst so beliebte Gasthaus Schauplatz des Kerwegeschehens. Vor Jahren schon hat die renommierte Gaststätte ihre Pforten geschlossen. Alljährlich im August aber öffnet Bärbel Göres aufs Neue ihre Küche, stellt den Hof zur Verfügung, dafür sind auch alle im Ort dankbar. Vor allem auch die Straußbuben und -mädchen selbst. „Dickes Lob und vielen Dank an Bärbel“, war denn auch im Gespräch mit den jungen Leuten zu vernehmen. Lena Pfleger, die sich in diesem Jahr federführend um die Organisation kümmert, vergaß jedenfalls nicht, der Wirtin im Namen aller aufrichtig zu danken. Der Mittelpunkt des Festgeschehens ist bereits für das Bevorstehende eingerichtet: Im Hof des Gasthauses, noch hinter dem Holztor verborgen, findet sich beispielsweise die beliebte Bar, Anlaufstelle zu späterer Stunde. Auch ein Weinstand öffnet wieder – und schließt bis zum Ende des Fests am späten Montagabend jeweils nur kurz. Heute Abend übrigens gibt es zum Auftakt Gerstensaft zu früher Stunde zu einem Sonderpreis. Beste Kerwestimmung pur soll dann selbstredend auch am morgigen Samstagabend herrschen. Musikalisch unterstützt dies die Formation „Euro Quintett“. Der Eintritt ist wie gewohnt frei. Das gilt auch für Sonntag und Montag. Auch an jenen drei Tagen hat die Kerwe-Kapelle so einiges zu leisten. Schließlich sollen die Musiker des Quartetts dafür Sorge tragen, dass es am Montag beim Frühschoppen rundgeht. Und sie sollen am Sonntag bei einem Höhepunkt des Kerwetreibens die notwendige Begleitung beisteuern. Gegen 14 Uhr soll sich der Umzug in Bewegung setzen, mit dem die Straußjugend erstmals ihren neuen Kerwestrauß präsentiert. Ist der erst einmal aufgesteckt, wird dann wieder das Geschehen im Ort seit der Kerwe im vergangenen Jahr in Reinform auf die Schippe genommen. Thema wird wohl auch der Platz am Brunnen sein, wo sich unterm Maibaum nicht wirklich was getan hat. Dort gähnt derzeit noch ein Loch. Auch der Tanz der „drei Erschde“ ist für den Kerwesonntag obligatorisch. Die gebühren der Straußjugend. Danach darf dann aber jedermann das Tanzbein schwingen zu den Rhythmen des Euro-Quintetts. Mit dem Ende des Frühschoppens am Montag klingt dann die Welchweilerer Kerwe 2014 aus – das aber kann dauern. Frühschoppen ziehen sich beim Gasthaus Göres gern mal in die Länge. Die Nächte werden kurz sein am Herrmannsberg, alles andere wäre verwunderlich. Die Welchweilerer Straußjugend, die Sportverein-Förderer und Bürger der Gemeinde haben jedenfalls ordentlich Lust auf das viertägige Fest. Die Vorbereitungen sind getroffen, es kann also heute Abend gleich richtig losgehen. (cha)

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