Rheinpfalz Verlaufen ist jetzt unmöglich

Der beliebte Höhenwanderweg, der in die Jahre gekommen war, kann wieder problemlos gelaufen werden. Die erlebnisreiche, 23 Kilometer lange Wegstrecke wurde auf Vordermann gebracht; 58 neu gestalteten Hinweisschilder wurden aufgestellt. „Da kann sich niemand mehr verlaufen“, sagt Ortsbürgermeister Georg Denz. Großes Lob spendet er dafür den Arbeitern seiner Gemeinde und Rudi Dengel für die Arbeiten am tollen Rundwanderweg.

„Jetzt ist der Wanderweg wieder gang- und erlebbar. Ich bin selbst den kompletten Weg abgelaufen. Obwohl ich mich ja auskenne, ließ ich mich von der Beschilderung leiten. Alles problemlos“, betonte Denz im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Es seien richtig schöne Abschnitte auf dem Weg. Wochenlange Arbeitseinsätze der Gemeindearbeiter mit Rudi Dengel machten den „schönsten Wanderweg ums Dorf“ wieder zum Erlebnis. Der Kauf der Schilder, die die Gemeinde rund 1200 Euro kosten, habe sich gelohnt. Der milde Winter sei ein Glück gewesen; die für Schneeräumen und Streuen verplanten Gemeinde-Arbeitsstunden hätten eingespart und in die Wegherstellung investiert werden können. Unter dem Motto „Ursprüngliche Landschaften in ihrer gesamten Vielfalt“ befasste sich Rudi Dengel 2003 mit seiner Gruppe der Dienstagswanderer mit der Planung und Anlegung des Rundwanderwegs um seine Heimatgemeinde. Dazu hatte ihm damals sein Sohn Rainer einen Prospekt entworfen. „Ergründen Sie die einzigartigen Naturwunder des Pfälzerwaldes. Schnüren Sie ihre Wanderschuhe, es gibt vieles zu entdecken auf dem Höhenwanderweg von Münchweiler an der Rodalb. Denn die Natur zeigt sich hier von ihrer schönsten Seite“, hieß es im Prospekt „Der Höhenweg“. Der Weg beginnt am Bahnhof, steigt etwas hoch auf den Kurzelberg (462 Meter). Hier wurde der alte Weg leicht verändert. „Er führt leicht erhöht an einen der schönsten Aussichtsplätze im Pfälzerwald“, stellt Dengel fest. Auf der Anhöhe wurde eine Sitzgruppe aufgestellt. „Für den Wanderer bietet sich von hier aus eine überwältigende Aussicht, die man in Ruhe genießen sollte“, sagt er. Und er beschreibt den Panoramablick: „Vor uns grüßt die alte Burg Gräfenstein; der Fernblick reicht in einer Runde vom Kippkopf bei Leimen über den Hordenkopf zum Weißenberg bis in die Berge der Haardt. Nach Süden hin über die scheinbar unendlichen Waldregionen des Wasgaus über Jüngstberg bis zu den Nordvogesen.“ Der Weg führt weiter zum Pecher Eck, hinauf zum (weiteren Höhepunkt) Baumwalder Kopf (473 Meter, mit tollen Felsformationen aus dem Trias), zur „Schönen Aussicht“, zum Naturdenkmal Rotenstein (422 Meter), durch die „Schwarz Suhl“ ins Waschtal und wieder zurück, vorbei an Wasserfall, Erzgrube und „Rotsuhl“ bis zum Ausgangspunkt. Ziemlich stetig auf 400 bis 500 Höhenmetern kann man einsame Waldlandschaften mit Mittelgebirgscharakter durchwandern. Kiefern, Fichten, Buchen und Eichenwälder säumen die teils schattigen, teils sonnigen Wege. An mehreren Punkten besteht die Möglichkeit auszusteigen und an den Ausgangspunkt zurückzukehren. Der 23 Kilometer lange Weg kann so auch in Etappen erkundet werden. Dengel erinnert daran, dass die Idee zu diesem Weg schon zu Zeiten des ehemaligen (verstorbenen) Ortsbürgermeisters Karl Hermann (1973 - 1989), der Förster war, bedacht, aber nicht umgesetzt wurde. Neu aufgelegt wurde die Idee bei der Dorferneuerung, von Frühjahr 2002 bis Spätsommer 2003 waren Dengel und seine Wanderfreunde unterwegs und legten den Weg an. Mitte Oktober 2003 war es dann so weit, der Höhenwanderweg wurde offiziell eingeweiht. Im Lauf der Jahre nahm sich die Natur einen Teil des Weges wieder zurück, viele der handgeschnitzten Hinweisschilder aus Eichenholz fehlten. Sie waren abgefault, verschwunden und auch abgebaut. Erneut war es Rudi Dengel, der sich gemeinsam mit den Gemeindearbeitern wochenlang mühte, um das Wanderangebot auf Vordermann zu bringen. (mt)

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