Rheinpfalz Vereinszuschüsse: Suche nach Schlaraffenland

„Diese Einschätzung ist schlichtweg falsch und zeugt von mangelndem Sachverstand“, schreibt Heinz Höh, der Vorsitzende des SV Weselberg, mit Blick auf die Verbesserungsvorschläge, die SPD-Sprecher Heino Schuck bei der Haushaltsdebatte im Verbandsgemeinderat Thaleischweiler-Wallhalben eingebracht hatte (wir berichteten am 29. Januar).

Schuck hatte vorgeschlagen, die 20.000 Euro für die Jugendförderung abzuschaffen und in die Grundschulbetreuung zu stecken. Diesen Vorschlag habe er mit Erstaunen zur Kenntnis genommen, schreibt Höh. Schuck sage, dass Vereine bereits vielfältig unterstützt werden und beispielsweise Sportstätten kostenlos nutzen können. Desweiteren müsse kein Verein so richtig Not leiden, wenn er vorhandene Möglichkeiten ausschöpfe, meine der SPD-Sprecher. „Kann mir jemand sagen, wo dieses Schlaraffenland ist?“, fragt Höh, der die Einschätzung Schucks nicht teilen kann. Vielmehr würden Vereine mit Energiekosten sowie bei Wasser/Abwasser mit wiederkehrenden Beiträgen belastet. Sie müssen Müllabfuhr, Grundsteuer sowie kostenpflichtige Auflagen die Sportstätten betreffend aufbringen. Nicht zu vergessen seien Verbandsumlagen – beim SV Weselberg beispielsweise für den Pfälzischen Sportschützenbund, den Deutschen Sportschützenbund und den Pfälzischen Tischtennisverband – Berufsgenossenschaft, Haftpflichtversicherung für alle Mitglieder einschließlich der Jugend und die Sportstättenversicherung. Und der Fiskus halte zudem regelmäßig und großzügig die Hand auf. Außerdem sei ihm unklar, wie man 20.000 Euro für die Jugendförderung kalkulieren könne. Man könne solche Projekte auch „tot“ rechnen. Bei der ehemaligen Verbandsgemeinde Wallhalben wurden auf Antrag maximal 5000 Euro aufgewendet, wobei ein beträchtlicher Teil von der Daniel-Theysohn-Stiftung stammte. Stattdessen werde weiterhin Geld in profilierungs- und prestigeträchtige Objekte gepumpt. Engagement und Motivation für das Ehrenamt fördere man so jedenfalls nicht, schreibt Heinz Höh. (red)

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