Eisenberg „Verbindung zu umständlich“

Außer mit einigen Formalitäten und einem neuen Stromlieferungsvertrag für die Straßenbeleuchtung hat sich der Biedesheimer Gemeinderat auf seiner Sitzung am Dienstag wieder mit dem Thema Mobilität beschäftigt. Im nichtöffentlichen Teil wurde einstimmig beschlossen, wegen der unbefriedigenden Ruftaxiverbindung, die die entfallene Buslinie 455 ersetzt, Verantwortliche der Kreisverwaltung zu einem Ortstermin mit Betroffenen zu laden.

Dieser soll noch im April stattfinden. „Derzeit ist der Weg nach Grünstadt zu umständlich“, sagte Bürgermeister Holger Pradella. Bereits am 11. März, einen guten Monat nach der Einführung des Ruftaxis auf der Strecke, hatte er sich per E-Mail an den Donnersbergkreis gewandt – auf Drängen von älteren, allein stehenden, kranken und behinderten Einwohnern, von denen viele keinen Führerschein haben. In seinem elektronischen Brief zählt Pradella 14 Personen auf. Die Tour nach Grünstadt über Ebertsheim dauere mit einer Stunde viel zu lange, moniert der Ortschef und fordert zwei Verbindungen täglich von Biedesheim über Kindenheim nach Grünstadt. Von der Entfernung her mache das keinen Unterschied, würde aber jeweils 30 Minuten Zeitersparnis bringen, so Pradella, der eine Antwort auf seine E-Mail eine gute Woche später anmahnte. Daraufhin erklärte Landrat Winfried Werner, dass „sich Fahrplanänderungen nicht ohne weiteres umsetzen lassen“. Um nach Grünstadt zu gelangen, gebe es zwei Möglichkeiten: die etwas zeitintensivere Fahrt mit dem Bus 455 über Quirnheim und Bockenheim oder der Wechsel in Ebertsheim auf die Bahn. „Hierbei darf nicht verkannt werden, dass die Schienenstrecken das Rückgrat aller ÖPNV-Verbindungen im ländlichen Raum sind, und der Umstieg auf den Zug von vielen Fahrgästen im Donnersbergkreis nicht als zu aufwendig und zu umständlich gesehen wird“, heißt es in dem Schreiben der Kreisverwaltung. Um die gewünschten Strecken zu bedienen, entstünden nach ersten Schätzungen zusätzliche Kosten in Höhe von 12.000 bis 15.000 Euro, so Werner. „Die Entscheidung darüber, ob Fahrplanänderungen in dieser Größenordnung umgesetzt werden können, liegt beim Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft.“ Sollte es dafür Grünes Licht geben, ließen sich diese frühestens beim nächsten Fahrplanwechsel am 8. September realisieren. Befürwortet wurde im öffentlichen Teil der Sitzung der Abschluss eines neuen Vertrages mit der Pfalzwerke AG über die Lieferung von Strom für die Straßenbeleuchtung. „Wir bekommen jetzt Energie aus regenerativen Quellen, und das für 3,91 Cent weniger pro Kilowattstunde als bisher“, erläuterte Holger Pradella erfreut. Aus formalen Gründen zu teilen ist der Bebauungsplan „Windpark Kahlenberg II, Teilbereich Biedesheim“. Weil bei der Abstimmung von Schallschutzkontingenten eine der beiden dort vorgesehenen Windkraftanlagen um zirka 60 Meter versetzt werden musste und dadurch außerhalb des Flächennutzungsplans (FNP) steht, ist der entsprechende Bereich vom sofort umsetzbaren restlichen B-Plan abzutrennen. Der vorerst ausgeklammerte Teil kann erst in Kraft treten, wenn der Raumordnungsplan gilt und der FNP angepasst ist. (abf)

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