Rheinpfalz Unterschriftensammlung gegen Windkraft

Nachdem sich bereits in Schneckenhausen eine Bürgerinititative gegen Windkraftanalgen in unmittelbarer Nachbarschaft ausgesprochen hat, wurde nun auch in der Nachbargemeinde Mehlbach eine Initiative gegen Windkraftanlagen im Gemeindewald aktiv.

Die Gründer der Mehlbacher Initiative übergaben gestern Nachmittag eine Sammlung mit 345 Unterschriften an Verbandsgemeindebürgermeister Harald Westrich (SPD). Im Verhältnis zur Wahlbeteiligung liege die Zahl der Unterschriften bei 60 Prozent. „Wir stellen nicht die Windkraft an sich in Frage, sondern vielmehr die Standorte, die von Experten mehr als fraglich eingeschätzt wurden“, so die Initiative. Im gesamträumlichen Standortkonzept für Windenergieanlagen in der (früheren) VG Otterbach, sei die Mehlbacher Fläche als nur bedingt eingestuft worden. Das mögliche Vorkommen und die Gefährdung seltener Vogelarten, wie beispielsweise des Rotmilans, müsse noch überprüft werden. Hinzu komme ein Gutachten des deutschen Ärzteverbunds, das nach dem neuesten Stand der Forschung, die Errichtung einer Windkraftanlage in 800 Metern Entfernung von Wohnhäusern, für unverantwortlich erklärt. Die Informationsveranstaltung, die der Mehlbacher Ortsbürgermeister Harry Braun (SPD) am 16. Juli veranstalte, ließe keine ordentliche Diskussion zu, es sei eine rein Pro-Windkraftveranstaltung. Laut eigener Aussage sitze Verbandsbürgermeister Westrich in dieser Situation zwischen den Stühlen. Einerseits könne er die Bedenken der Bürgerinitiativen sehr gut nachvollziehen, andererseits halte er auch die Argumentation seitens der Mehlbacher Gemeindeführung für schlüssig, erklärte er. Schließlich sei die Gemeinde hoch verschuldet und wolle mit den zusätzlichen Einnahmen aus der Windenergie die Bürger finanziell entlasten. Die konkreten Begebenheiten seien ohnehin noch nicht vollständig geklärt. Bis September will Westrich alle relevanten Informationen zusammentragen haben und dem Verbandsgemeinderat sowie den Ortsgemeinden vorstellen, was für Konsequenzen ihre Entscheidungen mit sich ziehen könnten. „Ein Kompromiss stellt für mich die beste Lösung dar, so Westrich. Er hoffe, dass eine Örtlichkeit für die Windkraftanlagen gefunden werde, die für alle Beteiligten akzeptabel sei. (cts)

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