Rheinpfalz Uniplast vermutet Brandstiftung

Die Pirmasenser Kripo weiß noch nicht, wer oder was den nächtlichen Brand bei Uniplast in Maßweiler verursacht hat. Die Firma selbst geht mittlerweile von Brandstiftung aus. „Es konnte zwar kein Brandbeschleuniger nachgewiesen werden, aber auch kein Defekt an einer elektrischen Anlage“, erklärt Versandleiter Matthias Abel. Der Fenster- und Haustürenhersteller Uniplast hat intern eine Belohnung ausgesetzt.

In der Nacht zum 15. April hatte es bei der Firma in der Fabrikstraße in einer Lagerhalle gebrannt (wir berichteten). Verletzt wurde niemand. Das Feuer war an einer Wand ausgebrochen, vor der Regale mit Kunststoffprofilen standen. Auf die angrenzenden, erst kurz zuvor eingerichteten Büroräume hatten die Flammen nicht übergegriffen. Dennoch sind die acht Arbeitsplätze dort derzeit nicht nutzbar; die Mitarbeiter arbeiten vorübergehend in Containern. „Das ist natürlich etwas umständlich, aber es geht“, sagte Abel gestern. Die Produktion hingegen laufe ohne Einschränkungen. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagt Martin Sema, der Pressesprecher der Pirmasenser Polizei. Noch immer würden Uniplast-Mitarbeiter und Nachbarn befragt. „Wir können Brandstiftung nicht ausschließen“, sagt Sema. Doch sei es auch noch zu früh, um definitiv von Brandstiftung zu sprechen. „Es besteht kein Tatverdacht“, erklärte Sema gestern. Laut Abel könnte es sein, dass jemand nachts in die Lagerhalle eingebrochen ist und dort den Brand gelegt hat. „Unsere Spätschicht dauert bis 22 Uhr; vielleicht hat sich auch jemand in der Halle versteckt“, sagte er gestern im RHEINPFALZ-Gespräch. Wie hoch der Schaden ist, kann die kunststoffverarbeitende Firma noch nicht sagen. Die Polizei hatte zuletzt von 150.000 Euro gesprochen. Nächste Woche gehen bei Uniplast die Angebote für die Reparatur-, Reinigungs- und Erneuerungsarbeiten ein. Ob die Fotovoltaikanlage auf dem Hallendach bei dem Brand ebenfalls Schaden genommen hat, wisse man noch nicht. „Das stellt sich erst heraus, wenn sie abgebaut wird“, sagt Abel. Bei dem Brand waren laut Polizei 32 Wehrleute teilweise über mehrere Stunden im Einsatz. Die rund 100 Uniplast-Mitarbeiter wirken nach dem Großbrand gefasst. „Ich spüre keine große Verunsicherung“, sagt Abel, doch machten Spekulationen die Runde. „Einige Dinge passen nicht zusammen, wirken seltsam“, berichtet der Prokurist. So seien in der Brandnacht ein Computer und ein Bildschirm verschwunden. Andere Computer und Monitore in unmittelbarer Nähe ließen der oder die Täter jedoch stehen. Ein Diebstahl von solchen Kleinigkeiten passe eigentlich nicht zu einer Brandstiftung, sagte Abel gestern. Doch sei es ausgeschlossen, dass die Sachen bereits früher verschwanden. Uniplast hat mittlerweile einen Sicherheitsdienst engagiert und will gegen Eindringlinge aufrüsten. Die Firma hat laut Abel auch eine Belohnung für ihre Mitarbeiter ausgelobt, um weitere Hinweise zur Brandursache zu bekommen. Eine Belohnung bekamen auch die aufmerksamen Nachbarn, die den Brand kurz nach Mitternacht entdeckt hatten. „Bei denen mussten wir uns natürlich besonders bedanken“, sagt Abel. (sbn)

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