Rheinpfalz Straßen werden abgelasert

Erfasst mit Kameras und Sensoren in den nächsten Wochen den Straßenzustand in Kaiserslautern: das gestern vorgestellte Messfahrz
Erfasst mit Kameras und Sensoren in den nächsten Wochen den Straßenzustand in Kaiserslautern: das gestern vorgestellte Messfahrzeug des TÜV Rheinland (Schniering GmbH).

«Kaiserslautern». Das orangefarbene Messfahrzeug des TÜV Rheinland , das zu Präsentationszwecken auf dem Rathausvorplatz vorgefahren wurde, ist vollgepackt mit Technik. Kameras und Laserdistanzsensoren werden den Oberflächenzustand der Straßen in Kaiserslautern aufnehmen und die Daten liefern, welche Straßen sich in welchem Zustand befinden. Die Laserdistanzsensoren beispielsweise nehmen das sogenannte Querprofil der Straßen auf. Sie messen den Abstand zum Boden und geben so Auskunft über die gern sich mit Wasser füllenden Spurrillen im Straßenbelag. Seit vergangener Woche ist das Messfahrzeug auf den Straßen in Kaiserslautern unterwegs. Es „schwimmt“ im ganz normalen Straßenverkehr mit, wie die Fachleute dazu sagen. Bis Ende August soll das Kaiserslauterer Straßennetz mit Kamera- und Lasersensoriktechnik abgebildet sein. 85.000 Euro kostet die Stadt die Erfassung des Straßenzustands. Beigeordneter und Baudezernent Peter Kiefer (FWG) erläuterte, dass damit eine flächendeckende Untersuchung des gesamten Straßennetzes in Kaiserslautern vorgenommen werden solle. Ziel sei die Einteilung des Straßennetzes in fünf Zustandsklassen, je nach Zustand des Straßenbelags in rote, gelbe und grüne Straßen. Auf der Grundlage der Untersuchung soll eine Priorisierung erfolgen, welche Straßen vorrangig gemacht werden müssen. Es soll zudem ein mittelfristiger beziehungsweise längerfristiger Finanzbedarf ermittelt werden, was es kosten wird, das Straßennetz auf Vordermann zu bringen. Besondere Bedeutung hat die Untersuchung auch und vor allem vor dem Hintergrund der Tatsache, dass im Herbst die Beratungen im Rathaus für den nächsten Doppelhaushalt 2019/2020 beginnen. Technische Grundlagen sollen somit für das Zahlenwerk geschaffen werden. Die Nebenstraßen in Kaiserslautern werden gesondert behandelt. Die Straßen werden mit einer Kamera abgefahren, die Straßenaufbrüche und Flickstellen erfasst und dokumentiert. Die letzte Untersuchung des Straßennetzes erfolgte nach den Worten Kiefers im Jahr 2011, in den Ortsbezirken mit Blick auf die Einführung der wiederkehrenden Beiträge im Jahr 2014. Die Untersuchung des Straßenzustands war früher eine mühsame und zeitraubende Geschichte. Experten gingen die Straßen ab, nahmen die schadhaften Stellen auf. In den vergangenen acht bis neun Jahren hatte die Stadt nach Angaben des Baudezernenten rund 80 Millionen Euro in das Straßennetz investiert. Fast 20 Millionen Euro flossen dabei in die Straßenunterhaltung, 60 Millionen Euro in den Straßenausbau. Kiefer ging davon aus, dass in den nächsten Jahren ähnliche Summen für das Straßennetz notwendig sein werden.

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