Rheinpfalz Steinerne Verkehrszeichen

Der alte Kilometerstein bekommt einen neuen Platz und ein neues Hinweisschild (von rechts): Ortsbürgermeister Ralf Weber, Holzsc
Der alte Kilometerstein bekommt einen neuen Platz und ein neues Hinweisschild (von rechts): Ortsbürgermeister Ralf Weber, Holzschnitzer Erwin Veiock, Beigeordneter Gerhard Knospe und Julius Burkhard.

«RUMBACH.»Gelegentlich findet man am Straßenrand noch hohe runde Steinsäulen aus heimischem Sandstein. Es sind alte Verkehrszeichen aus der bayerischen Zeit, in die Entfernungsangaben eingeschlagen sind. Durch Baumaßnahmen und Unfälle hat sich jedoch die Anzahl dieser Kleindenkmale stark reduziert. In Rumbach wurde ein solcher Stein wieder in den Fokus gerückt. Beschädigt und vergessen Auf der Rumbacher Höhe, auf der Südseite der L 478 zwischen Rumbach und Schönau, hat sich ein solches Exemplar erhalten. Etwas abseits vom Straßenrand wurde der alte Stein schon lange nicht mehr beachtet. Niemand hat sich mehr um das Stück bemüht, und seit es den Straßenwärter alter Prägung nicht mehr gibt, wurde ihm auch von dieser Seite keine Aufmerksamkeit gewidmet. Der Wegweiser wucherte zu, Unkraut, Gestrüpp und Dornen verdeckten ihn schließlich komplett. Daneben stand mal ein Kirschbaum, wie man sich in Rumbach noch erinnert. An diesem Baum befand sich einmal ein Schild, welches Wanderer und Reisende über den Stein informierte. Doch eines Tages warf ein Sturm den Kirschbaum um. Das Schild wurde beschädigt und vergessen. Rumbacher retten Stein und Schild Ortsbürgermeister Ralf Weber war mit diesem Zustand ganz unzufrieden und warb im Dorf dafür, dem guten Stück wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Das sahen die Bürger auch so. Weber verhandelte zunächst mit der Straßenbaubehörde und dann mit dem Denkmalschutz. Mit deren Zustimmung war es nun möglich, den alten Stein aus den Hecken zu schaffen und um einige Meter zu versetzen. An dieser jetzt exponierten Stelle führt direkt der Fahrradweg vom Wieslautertal ins Sauertal vorbei. Da es für den Weg die höchste Stelle darstellt, lädt eine Sitzgruppe zum Verweilen ein. Julius Burkhard hat den kleinen Platz bei der „Galgendell“ eingeebnet. Gleich neben Bank und Stein hat das Forstamt erst vor wenigen Wochen eine sogenannte Klima-Linde gepflanzt. Edwin, der Holzschnitzer, richtet’s Aber was wurde aus dem alten Hinweisschild? Aufmerksame Bürger hatten das Schild gesichert. Der Holzschnitzer Edwin Veiock hat sich der Sache angenommen und das Hinweisschild wieder renoviert. Der 85-jährige Rumbacher ist Holzschnitzer aus Leidenschaft. Eigentlich ist er gelernter Zimmermann und hat bis zur Rente auf dem Bau gearbeitet. Aber die Schnitzerei seines Nachbarn Ludwig, aus Bayern stammend, hat ihn so fasziniert, dass ihm dieser diese Kunst ebenfalls beibringen musste. Das war vor gut 30 Jahren. Seitdem trifft man ihn fast täglich in seiner Werkstatt an. „Mir macht es besonders viel Spaß, mit Holz zu arbeiten“, sagt er. Bevorzugt wird das weiche Lindenholz. Und so entstehen an seiner Werkbank filigrane Blumen, Holzwappen, Schilder und Schriften oder Uhren mit Sonnenblumen-Dekor. „Einmal“, so erzählt er amüsiert, „hat mich eine Urlauber-Familie beauftragt, ein Schild mit dem Namen ,Rumbach’ zu schnitzen. Ich war eigentlich der Meinung, dass die Liebe zu unserem Wasgaudorf der Grund für diesen Auftrag war. Doch weit gefehlt! Als der Mann das Schild bei mir abholte, erfuhr ich zu meinem Erstaunen, dass die Leute aus der Nähe von München den gleichen Familiennamen trugen wie unser Wasgaudorf. “ Werke in vielen Häusern zu sehen Zur Weihnachtszeit geht es bei dem Schnitzer besonders hoch her. Da werden Geschenke in allen Variationen geschnitzt und Kerzenständer gedrechselt. Besonders gut gefallen hat ihm ein Holzfuhrwerk, welches er maßstabsgetreu mit viel Aufwand nachgebaut hat. Auch das große Ortswappen am Dorfgemeinschaftshaus kommt aus seiner Werkstatt. „Meine Stücke sind in und an vielen Rumbacher Häusern zu sehen“, stellt er stolz fest. „Natürlich habe ich auch das Rumbacher Original, den ,Salztrippler’, schon geschnitzt.“ Und so war die Restaurierung des Hinweisschildes für den Schnitzer eine interessante Bereicherung. Zum Dank dafür überreichte ihm Ortschef Ralf Weber ein Präsent der Gemeinde.

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