Rheinpfalz Start ins Unbekannte

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Speyer. Vor etwas mehr als einer Woche ist der Gründungsgottesdienst der neuen Großpfarrei Pax Christi in St. Joseph gefeiert worden. Es wird sich viel für die Katholiken in den fünf Speyerer Gemeinden ändern. Die Gremien müssen nun wichtige Themen klären wie beispielsweise: Wo wird an Ostern und Weihnachten Gottesdienst gefeiert, wird man sich von einigen Immobilien trennen müssen?

„Ich stelle mich auf mehr Arbeit ein, aber gleichzeitig kann Pax Christi nur gelingen, wenn ich lasse und zulasse“, sagt Pfarrer Matthias Bender im Hinblick auf die Einbindung von Ehrenamtlichen. Die neue Großpfarrei hat rund 17.000 Mitglieder. Bender leitet sie. An seiner Seite steht ein sechsköpfiges Pastoralteam. Pfarrer Hubert Ehrmantraut ist in Ruhestand. Am 28. Februar wird er in einem Gottesdienst verabschiedet. Die 72 Mitglieder der Gremien werden sich Ende Januar bei einer Klausurtagung zusammenfinden. Die Gemeindeausschüsse tagen erstmals in diesen Tagen, der Pfarreirat am 16. Februar. Das teilte der Pfarreiratsvorsitzende Bernhard Kaas mit. In Speyer gibt es durch die Dompfarrei eine Besonderheit bei der Neustrukturierung der Gemeinden: „Die Dompfarrei ist erweitert worden, damit sie als Kapitelspfarrei bestehen kann und die Verknüpfung mit dem Domkapitel bestehen bleibt“, erläutert Kaas. Die Struktur der Gottesdienste wird sich ändern. „Alle Gottesdienste sind verlässlich in St. Joseph, in anderen Kirchen an Feiertagen nicht unbedingt“, sagt Bender. In jeder Gemeinde finde ein Werktaggottesdienst und einer an den Wochenenden statt. In St. Joseph wird es am Samstagabend eine Messe geben. Bender hat bereits emeritierte Pfarrer gefragt, ob sie Gottesdienste halten. Die Resonanz sei positiv. Zur Not springe auch das Domkapitel ein. „Wir müssen schauen, ob wir die Gottesdienstordnung dauerhaft so beibehalten“, sagte Bender. Unklar ist, wo Oster- und Weihnachtsgottesdienste gefeiert werden. In den nächsten zwei Jahren werden eine Pfarreianalyse und eine Sozialraumanalyse erstellt. Wie diese ablaufen, sei noch unklar, so Kaas. In den Analysen geht es unter anderem um den Bedarf in den Gemeinden und die Prüfung der Angebote wie die Glaubenskurse. Zentrales Pfarrbüro ist derzeit jenes am Edith-Stein-Platz, bis das benachbarte Friedrich-Spee-Haus fertig ist. „Der Bauantrag ist eingereicht. Ich denke, dass wir schnell Bescheid kriegen“, sagt Bender. Die Pfarrbüros in den Gemeinden sind zweimal pro Woche besetzt. Auch die Immobilien stehen auf dem Prüfstand. Laut dem stellvertretenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats, Hubert Kapp, gibt es bereits eine Bestandsaufnahme. „Wir werden schauen, wo vielleicht mehrere Gruppen einen Raum nutzen können“, sagte Bender. Er sei zudem im Gespräch mit dem protestantischen Dekan Markus Jäckle über gemeinsame Nutzungen. Was die Kitas angeht, ist die Großpfarrei im ständigen Austausch mit der Stadt. „Wir schauen gerade, welche Brandschutzmaßnahmen in den teilweise sehr alten Gebäuden nötig sind und machen eine Kostenaufstellung. Das wird sich über einen langen Zeitraum ziehen“, kündigte Diakon Paul Nowicki an.

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